FACHAUSDRÜCKE

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Moderator: Allysonn

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Hilda

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Beitrag von Hilda »

Fachausdrücke

Abfüttern
Hierbei wird die linke Stoffseite mit Futterstoff abgedeckt. Zum Beispiel Patten oder Taschen werden bei dieser Verarbeitungsart gleichzeitig mit dem Futter verstürzt. Bei Hosen, Kleidern und Röcken sowie bei Mänteln und Jacken wird der Futterstoff in das Kleidungsstück eingearbeitet.
Zu erwähnen wäre noch der Unterschied zwischen Halb- und Ganzabfütterung. Bei der Halbabfütterung wird z.B. bei einem Kleid das Futter nur im Rockteil eingearbeitet, oder ein Mantel nur bis zur Hüfte ausgefüttert.

Aufbügeln
Mit einer Klebeschicht versehene Applikationen oder Fliese, werden mit Hitze und Druck auf ein Stoffteil aufgebügelt. 

Ausbügeln
Nach dem Nähen einer Naht werden die Nahtzugaben der Verbindungsnaht auf der linken Stoffseite dauerhaft auseinanderbügeln. Die Kanten dürfen sich auf der rechten Stoffseite nicht abzeichnen. Am Besten vorher immer Probebügeln!

Absteppen
Verbindungsnähte sowie auch Taschen, Kanten, Kragen und Manschetten können mit einer Ziernaht versehen werden. Füßchenbreit absteppen = Abstand von 8 mm zur Stoffkante, Knappkantig = Nadel sticht 2 mm von der Stoffkante ins Nähgut.

Beleg
Ein fertig zugeschnittenes Stoffteil, das man an noch unversäuberten Rundungen oder Kanten rechts auf rechts legt, annäht und zur linken Stoffseite umbügelt. Ein Beleg wird meist nach einer Schnittform zugeschnitten (Formelbeleg). Durch zusätzliches aufbügeln einer Einlage erhält dieser eine Festigkeit und verhindert somit die Ausdehnung bzw. Verformung der Naht. Den angeschnittenen Beleg findet man oft an geraden Kanten, wie z.B. an einem Blusen- und Jackenvorderteil mit hochgeschlossenem Kragen. Diese Art wird bei der Schnittkonstruktion direkt an das Schnitteil angezeichnet und wird nur auf die linke Seite eines Kleidungsstückes umgebügelt.

Blende
Die Blende wird zusätzlich auf die rechte Stoffseite eines Kleidungsstückes aufgenäht. Sie dient als Zierde oder auch als Verschluss. Zugeschnitten wird entweder nach einer Schnittvorlage oder nach genauen Maßangaben.

Bruch
Auf Schnitteilen findet man diesen Ausdruck häufig. "Bruch" besagt: an dieser Stelle liegt der Stoff doppelt und erhält keine Naht.
"In Bruch legen" heißt, dass ein Stoffteil zur Hälfte zusammengelegt wird. Entweder Webkante auf Webkante oder Schnittkante auf Schnittkante. Das geschieht ohne besonderen Hinweis immer in Fadenrichtung.

Einbügeln
"Einbügeln" wird auf Schnitteilen durch wellenförmige Zeichen angezeigt. Das bedeutet, dass eine bestimmte Stoffüberweite durch Hitze, Druck und Dampf gestaucht bzw. eingehalten wird. Dieses geschieht dann, wenn eine dem Körper angepasste Form erreicht werden soll, die alleine durch die Schnittkonstruktion nicht erreicht wird. Einbügeln ist das Gegenteil von Dehnen.

Einhalten
Eine Stoffüberweite, die sich z.B. am Taillenrand eines Rockes, einer Hose oder an einem Ärmelzuschnitt entlang der Armkugel befindet, wird durch Einziehen eines Fadens an der angegebenen Stelle, mit 4 mm langen Maschinenstichen oder auch kleineren Handstichen 8 mm von der Kante und durch Anziehen eingehalten. Hierbei entsteht eine leichte Wellung, die bei der Weiterverarbeitung mit eingenäht wird. Es dürfen keine Kräuselfalten zu sehen sein, nur eine glatte Naht ist richtig. So bekommt z.B. ein glatt eingesetzter Jackenärmel an der Armkugel genau die richtige Rundung und somit einen optimalen Sitz.

Einschneiden
Zum Beispiel bei Ecken oder Rundungen wird die Nahtzugabe bei Verbindungsnähten, oder nach dem Annähen eines Beleges bis 2 mm vor die Stepplinie eingeschnitten bzw. eingeknipst. Eckungen und Rundungen legen sich somit leicht und exakt in Form.

Fadenlauf
Ein textiles Gewebe besteht aus Kett- und Schussfäden. Einfacher gesagt: aus Längsfäden (1 Faden = Kette), die parallel zur Webkante laufen, und Querfäden (1 Faden = Schuss), die im rechten Winkel dazu verlaufen. Ein Kettfaden ist immer stabiler und reißfester ist als ein Schussfaden, deshalb werden Schnitteile fast immer im Längsfadenlauf aufgelegt. Um eine richtige Schnittauflage zu erhalten, wird auf den einzelnen Schnitteilen eine Pfeillinie eingezeichnet.
Der Schrägfadenlauf läuft diagonal zum Längs- und Querfaden und wird zum Beispiel beim Zuschnitt von Schrägstreifen angegeben.

Fixieren
Einlagen werden mit der beschichteten Seite auf die linke Seite eines Oberstoffes mit Hitze und Druck aufgebügelt. Hierbei schmilzt die Beschichtung; Haftmasse; und verbindet sich mit dem Oberstoff.; Bevor man mit dem Bügeln beginnt sind die Temperaturangaben, die auf den betreffenden Einlagen aufgedruckt sind, zu berücksichtigen. Fixieren ist eine Verarbeitungstechnik, die durch schnelle und dauerhaft tragebeständige Verbindung überzeugt.

Kräuseln
Durch zweimaliges Absteppen einer Kante, zuerst 5mm, dann 8 mm mit 4 mm langen Maschinenstichen, wird durch Anziehen der unteren zwei Fäden (obere Fadenspannung etwas lockerer einstellen) die Mehr- bzw. Überweite eines Stoffteiles eingehalten. Es entstehen kleine Rollfältchen, die bei der Weiterverarbeitung bzw. beim Ein- und Annähen eine so genannte Kräuselung ergeben.

Mehrweite
Bei einer Verbindungsnaht, z.B. eines Vorderteiles und eines Rückenteiles an der Schulter ist der rückwärtige Schulterzuschnitt etwas breiter. Diese Mehrweite wird während des Nähens eingehalten.

Nähgut
Bezieht sich auf alle Stoffmaterialien, deren Zuschnitt vollendet ist und die der Weiterverarbeitung unterliegen.

Nahtzugabe
Wörtlich gesagt: Die Zugabe der Nahtlinie. Sie ermöglicht eine Verbindung mit einem weiteren Stoffteil, wobei diese Zugabe (meistens 1 cm) abgenäht wird und am fertigen Modell nicht sichtbar ist.

Schnittlagebild
Hilfestellung für den Stoffzuschnitt. Hier wird in einer grafischen Verkleinerung dargestellt, wie die einzelnen Schnitteile optimal nach Stoffverbrauchsangaben auf den Oberstoff aufgelegt und zugeschnitten werden.

Übertritt; Obertritt; Untertritt
Überlappen von zwei fertig genähten Kanten (beispielsweise Bund-Enden), bei der die eine Kante (Untertritt) unter der anderen (Oberkante) liegt.

Umbruch
Wird auf verschiedenen Schnitteilen als Linie angegeben. Entlang dieser Markierung wird das zu verarbeitende Stoffteil umgeschlagen.

Versäubern
Schnittkanten von zugeschnittenen Stoffteilen werden, um ein Ausfransen zu verhindern, entweder mit einem Zickzack-Stich oder mit dem Überwendlinksstich (Overlock) abgenäht. Bei Futterstoffen reicht auch die Verwendung einer Zackenschere.

Verstürzen
Um einen sauberen Kantenabschluss von zwei Stoffteilen zu erhalten, werden diese rechts auf rechts liegend zusammengenäht und anschließend umgestülpt, so dass die rechte Stoffseite außen, die Nahtzugabe innen liegt. Die so entstandene Kante mit Naht wird in Form gebracht und glatt gebügelt.

Webkante
Stoffe werden in bestimmten Breiten gewebt, deren seitliche Kanten bedingt durch die Herstellungsart, einen Abschluss bekommen, der nicht ausfranst.
miriam

Re: FACHAUSDRÜCKE

Beitrag von miriam »

habe gerade mitbekommen, dass ich wohl am falschen ort schreibe, aber tumana macht es wieder gut, denke ich,sorry ich mich schäääämen  :red: :red: :red: :red: :red: :red: :red: :red: :red: :red: :red: :/: :/: :/: :/: :/: :/: :/: :/:
Tumana

Re: FACHAUSDRÜCKE

Beitrag von Tumana »

Du bist üüüüberhaupt nicht falsch und ein Danke soll/darf/muss man nicht löschen  :kiss:
Hilda

Re: FACHAUSDRÜCKE

Beitrag von Hilda »

...... und schämem muss man sich dafür auch nicht. Ganz im Gegenteil :kiss: :kiss: :kiss:
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