Bisher hab ich ja an einem sog. Eingasbrenner geperlt, der nur mit einer Propanflasche betrieben wurde und den nötigen Sauerstoff aus der Luft bezogen hat. Man kann damit zwar auch Glas schmelzen und Perlen drehen, aber es ist etwas schwieriger. Einerseits hat man eine geringere Temperatur, was die Glasstäbe langsamer schmelzen lässt und der ganze Herstellungsprozess (Glas rundschmelzen, Dots einschmelzen etc.) dauert länger. Dazu kommt, dass der Sauerstoffanteil in der Flamme nicht kontrolliert werden kann, dadurch ist die Flamme nie ganz konstant gleich, sie kann flackern oder russen. Auch nicht gerade förderlich. Der für mich grösste Nachteil ist der Lärm, der so ein Eingasbrenner produziert. Es hört sich nämlich an, als ob man einen ausgewachsenen Drachen beherbergen würde. Musik hören nebenbei ist nicht möglich und allfällige Mitbewohner könnten sich rasch gestört fühlen.
Tja, alles gute Gründe den nächsten Schritt zu tun. Der Kauf eines Zweigasbrenners, der nebst der Propanzufuhr eine separate Sauerstoffzufuhr hat. Dadurch kann die Menge an Sauerstoff exakt kontrolliert und je nach Glas oder Vorgang verändert werden. Und, er ist leise. Klar, nicht mucksmäuschenstill, aber im Vergleich zum Eingasi seeehr leise. Zudem bekommt man einfach höhere Temperaturen hin, was auch das Schmelzen von Gläsern mit niedrigem AK-Wert ermöglicht. Auch das Überfangen von Klarglas wird einfacher.
So sieht mein künftiges Schätzchen aus. Heiss, nicht? Sein Name ist "Minor Bench Burner", ich nenn ihn liebevoll, Minorli
Quelle
Nun, woher kommt denn der Sauerstoff? Man hat die zwei Möglichkeiten, entweder über eine Sauerstoffflasche oder über einen sog. Sauerstoffkonzentrator/-verdichter. Die Sauerstoffflasche hat viele Nachteile, sie ist schwer, unhandlich, teuer und auch gefährlich. Sie darf nicht kippen, der Betrieb in Wohnungen ist glaub nicht mal erlaubt und sie müsste so fixiert werden, dass sie nicht umfallen kann. Ich die eh vor allem Paranoia hat, wollte keinesfalls so ne Flasche.
Deshalb kam nur die zweite Möglichkeit in Frage, der Konzentrator. Dies sind Geräte, die man im Gesundheitswesen bei Lungenkranken Menschen benötigt. Sie machen nichts mehr als dass sie den Sauerstoff aus der Umgebung einsaugen und verdichtet wieder ausstossen, also in konzentrierter Form. Die Geräte sind zwar nicht klein, aber meist auf Rollen und eigentlich ungefährlich. Aber, sie kosten sehr sehr viel Geld. Neuwertige Ware kann man sich nicht leisten, mehrere tausend Euro. Aber es gibt Occassions-Geräte, die man im Gesundheitswesen nicht mehr braucht und so z.B. bei der Lungenliga gekauft werden können. Auch die kosten noch viel, aber verkraftbar.
Für mein Gerät hab ich jetzt z.B. "nur" noch CHF 500.- (ca. 370 Euro) gezahlt. Das Gerät ist gewartet und voll funktionsfähig. Beim Betrieb soll es angeblich nur leicht Brummen, also hoffentlich keinen allzu starken Lärm fabrizieren. Ein Bild werd ich nachreichen.
Für die gesamte Ausrüstung, also Brenner, Konzi und Schlauchset, hab ich jetzt CHF 900.- investiert (ca. 600 Euro).
Konzi ist etwas schwer und nicht mehr schön hellgrau, aber das macht nix. Ist ja auch nur ein Occassion und so Gehäuse vergilben unheimlich schnell. Hauptsache ist, dass er funktioniert!
