Objektive für Canon EOS 1000D

[Marianna]

Sooo da ich den Fotobereich entweder übersehen hab oder es tatsächlich keinen gibt, pack ich meinen Fragethread mal in meine Gazette.

Ich hab mir gestern ja eine digitale Spiegelreflex, die Canon EOS 1000D gekauft. Ein Einsteigermodell, da sich natürlich aber auch mit diversen Objektiven erweitern lässt.

Mit dabei war ein Canon Objektiv EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 IS . Für den Anfang sicher gut, bin ja auch kein Profi!

Was mich aber besonders reizen würde ist noch ein Makro-Objektiv und ein grösseres Tele. Da mir viele Fachbegriffe noch zu wenig sagen und ich mich in der ganzen Auswahlpalette etwas verliere, hoffe ich, ein paar Tips von euch zu bekommen.

Zuerst mal zum Makro. Von Canon gibt es zum Beispiel folgende:

EF 50mm f/2,5 Compact Makro
EF-S 60mm f/2,8 Makro USM
EF 100mm f/2,8 Makro USM

Das USM steht soweit ich weiss für den Motor, der leiser sein soll als der "normale". Alle drei haben keinen Bildstabilisator und ein Stativ hab ich noch keines. Kann man dennoch mit ruhiger Hand scharf unverwackelte Fotos schiessen?

Was mir noch unklar ist was genau die mm-Angaben für eine Auswirkung haben. Ist ja die Brennweite. Was heisst das aber für mich konkret also was bringt mir die 100mm mehr als die 50mm? Wird das fotographierte grösser oder kann man mehr in einen Bildausschnitt packen? Bei der 60 und 100mm steht noch 1:1, bei der 50mm nur 1:2. Was bedeutet das? Man merkt, ich hab keine Ahnung.


Dann gäbs noch die Frage eines Teles, also um auch weitentferntes von nah zu knipsen. Von Canon gibt es zum Beispiel folgende:

EF-S 55-250mm f/4-5,6 IS
EF 70-300mm f/4-5,6 IS USM

Beide mit Bildstabilisator was sicher gut ist. Beim zweiteren hätte ich ja zu meinem bereits vorhandenen 18-55mm eine Lücke. Dafür 50mm mehr Brennweite. Vom Preis kostet das zweitere fast doppelt soviel, wobei da der USM-Motor wohl eine grosse Rolle spielt.

@cloclo: Du hast das erste, gell? Du bist zufrieden damit?


Also Fotoprofis, Kenner und Könner, was ratet ihr mir bezüglich Makro und Tele?

[Marianna]

Ahh etwas hab ich schon selber rausgefunden. Der Unterschied zwischen einem 100mm und einem 50mm Makro ist, dass man beim 100er weniger nah ans Motiv rangehen muss. 

[Alpenrose]

Also grundsätzlich würd ich dir empfehlen, zuerst mal mit dem Objektiv, das dabei ist zu hantieren. Es ist nämlich nicht schlecht! Ich mach sämtliche Bilder, die ihr hier zu sehen bekommt, damit. 
Letztendlich ist auch eintscheidend, wie du die Auflösung einstellst.

Falls du oft Aufnahmen mit Blitz machst, wär der aufsteckbare Blitz empfehlenswert. Er ist nicht so hart und grell wie der eingebaute.

Genaue Angaben zu den Objektiven kann ich dir leider nicht machen, da ich technisch noch weniger Ahnung hab als du.
Wir haben noch ein 75-300 Objektiv, das sich aber bereits mit einem Gewicht von 500gr. bemerkbar macht. Für meine Hände bereits recht schwer. Weshalb es mir nicht wirklich Spass macht, damit zu hantieren. Aber wir haben es auch vor allem für meinen Schatz.

Zum Verwacklen kann ich dir nur sagen, dass ich mit meinen Tatterhänden nur mit der Spiegelreflex scharfe Bilder hinbekomm, weshalb wir gar nie eine andere Digikamera gekauft haben.

[Marianna]

Auf jeden Fall möchte ich das Objektiv das ich hab ausnutzen, ganz klar. Ich hab aber z.B. gestern schon gemerkt, dass ich halt weit entfernte Sachen zu wenig "ranzoomen" kann. Bei einer Brennweite von 55mm wohl auch nicht mehr zu erwarten.

Da ich doch noch ab und an in den Zoo gehe und da die Tiere weit weg sind komm ich um ein grösseres Tele wohl nicht rum um die Tiere möglichst "nah" zu knipsen. Wobei eben da das 55-250mm das Cloclo hat sicher ausreichen würde. Ist auch nicht enorm teuer.

Beim jetzigen Objektiv find ich die Nahaufnahmen nicht sooo die Wucht, sind einfach zu wenig scharf/detailreich. Dabei hab ich extra die Naheinstellung gewählt und hab auch die nötige Distanz eingehalten, nicht gezittert etc. Bei Blumen oder kleinen Tierchen sind eben grad die Details so wahnsinnig interessant (z.B. Blütenstempel, Fühler etc). Und die bekommt man wohl nur mit nem anständigen Makro hin. Oder seh ich das falsch?

Mit dem Blitz bin ich positiv überrascht bis jetzt. Weniger grell als der meiner Lumix.

Was für eine Auflösung stellst du denn für gewöhnlich ein? Meine hat bis zu 10 Mio. px, kann die aber auch runterdrehen. Dachte man arbeitet mit der höchsten um die optimalsten Ergebnisse zu erzielen?

[Alpenrose]

Ich hab die Maximalauflösung eingestellt. So kann ich nachher in der Bearbeitung wunderbar Ausschnitte rausschneiden.

[Marianna]

Also auch die max. Mio-Pixelzahl, wenn ich dich richtig verstehe. Wie hoch ist die bei dir? Obwohl ich die hab ist das Bild dann trotzdem nicht richtig scharf, weshalb ich dachte es liegt am Objektiv.

[Alpenrose]

*räusper* Da fragst du mich bereits etwas, was ich dir nicht beantworten kann. Muss da meinen Liebsten fragen.

[Marianna]

Zwei Unwissende am Fachsimpeln 

Wenn ich was von Auflösung höre gehe ich immer davon aus, dass die Pixelzahl gemeint ist, also 2 Mio., 8 Mio, 10 Mio., 12 Mio. oder was die Kamera halt kann. Je grösser desto schwerer wird dann auch die Datei.

[Kade]

[quote="Marianna"]
Beim jetzigen Objektiv find ich die Nahaufnahmen nicht sooo die Wucht, sind einfach zu wenig scharf/detailreich. Dabei hab ich extra die Naheinstellung gewählt und hab auch die nötige Distanz eingehalten, nicht gezittert etc. Bei Blumen oder kleinen Tierchen sind eben grad die Details so wahnsinnig interessant (z.B. Blütenstempel, Fühler etc). Und die bekommt man wohl nur mit nem anständigen Makro hin. Oder seh ich das falsch?

[/quote]

*klugscheißmodusan*
Bei Makroaufnahmen/Aufnahmen im Nahbereich ist die Schärfentiefe immer ein Problem.
Da hilft nur abblenden (=höhere Blendenzahl einstellen). Damit hast Du aber sofort eine längere Belichtungszeit,
die Du freihand normalerweise nicht halten kannst.
Als Richtwert kann man sich merken, daß man den Umkehrwert der Blende in s halten kann. Soll heißen bei einem
50er Objektiv, kann man 1/50s halten, bei einem 100er die 1/100s.

Wenn Du Fühler oder Blütenstempel fotografieren willst, kommst Du um ein Makro nicht herum.

[quote="Marianna"]
Was mir noch unklar ist was genau die mm-Angaben für eine Auswirkung haben. Ist ja die Brennweite. Was heisst das aber für mich konkret also was bringt mir die 100mm mehr als die 50mm? Wird das fotographierte grösser oder kann man mehr in einen Bildausschnitt packen? Bei der 60 und 100mm steht noch 1:1, bei der 50mm nur 1:2. Was bedeutet das? Man merkt, ich hab keine Ahnung.

[/quote]

Die 1:1 oder 1:2 bei den Objektiven ist der Abbildungsmaßstab. Hast Du 1:1, kannst Du das abzubildende Objekt in der
Originalgröße aufnehmen, für 1:2 in halber Originalgröße.
Ich kenne die Canonobjektive nicht, deshalb kann ich Dir keinen Rat geben, welches Makro für Dich am besten taugt.
Generell ist das 100er -wie Du schreibst- für weiter weg liegende/sitzende Objekte (z.B. Insekten) besser geeignet.
Die Verwackelungsgefahr ist damit aber auch höher, da Du automatisch kürzere Belichtungszeiten brauchst, wenn Du
freihand fotografierst. Kurze Belichtungszeiten führen aber zu großer Blende und geringer Schärfentiefe - Deine Aufnahmen sind unscharf.

Mein Rat wäre, erstmal so zu testen:
fotografiere im normalen Modus, Aufnahme scharf, näher ran, fotografieren, und taste Dich solange näher an
Dein Objekt, solange die Aufnahmen scharf bleiben. Irgendwann hast Du den Minimalabstand gefunden und Dich mit
den Einstellmöglichkeiten vertraut gemacht.
Dann den Nahmodus einstellen und das gleiche nochmal, von weiter weg immer näher. Damit findest Du die Einstellung heraus, mit denen Du unverwackelte Aufnahmen machen kannst.
Dann mußt Du Dich selber fragen: reichen mir diese Möglichkeiten oder nicht?

*klugscheißmodus aus*

[Cloclo]

Marianna: Du schreibst es selber, beim 70-300 brauchst du noch ein Objektiv dazwischen. 250 oder 300 ? Das sind vor allem 390g (55-250-IS) gegen 630g (70-300-IS-USM), die 50m fallen da viel weniger in Betracht. Kannst du mit diesen 630g lange mit erhobenen Armen gute Fotos schiessen oder musst du ein Stativ haben? Das 55-250 ist zudem sehr diskret (nur ganz wenig länger als dein 18-55), sehr wichtig auf Reisen. Beide Objektive haben die gleiche Menge Punkte erhalten. Die Motorisierung (schnelle und leise Fokussierung) kannst du bei Sportfotografie brauchen. Automatische Fokussierung ist mit oder ohne Motorisierung der manuellen immer unterlegen.

Beim jetzigen Objektiv find ich die Nahaufnahmen nicht sooo die Wucht, sind einfach zu wenig scharf/detailreich.

Achtung, Nahaufnahmen müssen gelernt sein. Canon hat ja verschiedene Fokussierungspunkte. Man muss lernen, die anzusenden. Die automatischen Programme (Makro, Proträt, Landschaft etc.) haben ihre Limiten. Licht spielt eine grosse Rolle. Bitte nicht vergessen: Ein Meister ist nicht vom Himmel gefallen, Kurse in echt (also nicht einfach Bücher und Internet) wären sicher auch hilfreich.

[Marianna]

Jep, üben üben üben. Da komm ich nicht drum rum. Macht aber auch Spass!

Was mich bei den Programmen stört ist, dass man dann nichts mehr zusätzlich manuell einstellen kann, z.B. ISO oder Messpunkte. Wenn ich auf nen Kreativ-Modus umstelle muss ich alles selber zuerst einstellen und da bin ich noch schwer am pröbeln.

Das mit der Schärfentiefe hab ich getestet indem ich die Blendenzahl höher gestellt hab. Nützt wirklich etwas. Aber eben, das wackeln ist dann auch wieder eher da.  - ich wär auch keine gute Chirurgin 

Den Abstand für die Nahaufnahmen hab ich schon ganz gut gefunden, gibts einem auch an, wenn man durch den Sucher guckt. Ist man zu nah, blinkt es. Ist noch hilfreich weil man die Tendenz dazu hat zu nah ranzugehen. So für Grobdetails könnte ich mich mit der Schärfe abfinden, aber mich reizt halt das spezielle, eben wie klitzekleine Details und so. Mal sehen, die Markos laufen nicht weg, werden auch eher günstiger als teurer und irgendwann hab ich ja auch wieder mal Geburtstag 

Ja das Gewicht ist ein guter Faktor. Da sind für mich sicher leichtere Objekte viel besser. Das 55-250-IS ist wirklich günstig, vielleicht gönn ich mir das noch, mal abwarten.

Danke schon mal für die vielen Erklärungen! Je mehr man sich damit beschäftigt desto mehr lichtet sich das Dunkel. So gaaanz langsam zumindestens

[Marianna]

Sooo damit meine Zitterhände etwas Hilfe bekommen hab ich mir grad bei Ricardo noch zwei Stative gekauft. Ein kleines das man auf den Tisch oder sonstwohin stellen kann und sich angeblich gut für Nahaufnahmen eignet und ein grösseres aus Alu das man auf den Boden stellen kann. So ist sicher mal gewährleistet, dass das Schärfeproblem nicht an Verwackelungen durch mich kommt.

Hach ich würd am liebsten grad wieder nach Hause und weiterknipseln...