Grundanleitung zu Seifenherstellung

Seifen selber machen? Ja klar!
Angel

Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Liebe Schnugis,  :liep:

weil sich ja hier immer mehr von euch für das selber rühren von Seifen interessieren habe ich mir gedacht ich gebe euch mal eine kleine Einführung zu diesem Thema.  :gg:
Hierbei handelt es sich um ein Seifensieder Anfänger Skript von mir und leider kann ich keine Garantie für etwaige Unfälle, Rechenfehler oder Messfehler übernehmen.
Da ich ja, wenn ihr es selber versucht, nicht persönlich bei euch sein kann und auch ich mich verrechnen kann. :;:
Zuletzt geändert von Angel am Di 15. Jan 2013, 07:57, insgesamt 1-mal geändert.
Angel

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Seifenherstellung in der eigenen Küche

Ihr benötigen etwas Zeit und Folgende Zutaten:

1 großen Topf aus Emalie oder Edelstahl
2-3 Plastik Rührlöffel
1 Plastik Teigschaber (kann auch nicht schaden)
1 Weich Plastik Messbecher  hitzebeständig oder hitzebeständiger Glasbecher (Laugengefäß)
1 Haarplastiksieb
1 Schutzbrille (Baumarkt)
1 Paar Gummi Handschuhe
1 Stabmixer (für mich einfach unverzichtbar, bin zu ungeduldig)
1 Digitalwaage (möglichst Gramm genau)
Destilliertes Wasser
Küchenrolle zum Putzen
Frischhaltefolie
Plastik Müllbeutel
Destilliertes Wasser
Zeitungspapier zum abdecken der Arbeitsplatte

So sieht das dann bei mir aus. :;:
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Angel

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Als Seifenformen habe sich bewährt:

diverse Jogurt Becher, saubere Tetrapacks, alte Kuchenformen mit Müllbeutel ausgelegt, es geht auch mit einem Schuhkarton, den natürlich auch mit Müllbeuteln ausgelegt. Silikonformen sind sehr willkommen.
Allerdings gilt hier: "einmal Seife immer Seife"
Wer mag schon Muffins mit Seifengeschmack?  :gg:
Giftig sind sie sicherlich nicht, aber der Geschmack lässt doch sehr zu wünschen übrig. :rolleyes:


Als Basisöle empfehle ich euch

Olivenöl, Palmöl (Cremana), Rapsöl, Kokosnußöl (Palmin), Sonnenblumenöl, Kakaobutter, Sheabutter.
Vieles ist sicher in eurer Küche schon vorhanden oder lässt sich leicht besorgen.
Schwieriger wird es mit einem zur Seifenherstellung unverzichtbaren Stoff dem Ätznatron ( Na OH) auch kaustisches Soda genannt.
Fragt bei eurer  Apotheke nach oder sucht  im Internet. Im Anhang benenne ich einige Bezugsmöglichkeiten.  :;:


Die Farbe:

Die Farbe der Seife hängt sehr stark mit der Farbe der verwendeten Öle zusammen.
Meist werden die Seifen  hell-gelb-grün.
Ihr wollt eine andere Farbe und nicht so viel Geld ausgeben?
Das ist kein so großes Problem.
Seife lässt sich gut mit Kakaopulver,( gelöst in etwas destilliertem Wasser mit einem Spritzer Spülmittel), geschmolzener Schokolade, Paprikapulver, Kurkuma oder Lebensmittelfarben färben.
Ölauszüge aus Kräutern sind auch möglich.
Experimentiert  einfach mal etwas rum.
Für weiße Seifen benötigen man Titandioxid. Das ist ein weißes Pulver, welches z.B. in der Zahnpater für die Farbe Verantwortlich ist.
Es gibt natürlich auch Seifentaugliche Kosmetikfarben, siehe Bezugsmöglichkeiten. :;:



Der Duft  :flowsniff:

Das ist nun wirklich Geschmackssache und von Nase zu Nase sehr unterschiedlich.
Gut machen sich Ätherische Öle.
Zur Seifenherstellung gibt es aber auch extra produzierte Duftöle.
Wer allerdings an Hautallergien leidet sollte ganz auf Duft verzichten.
Bitte verwendet keine Duftöle die zur Raumbeduftung vorgesehen sind.
Sie können nicht nur Probleme bei der Seifenherstellung machen, sonder sind auch oft allergen.
Versucht es am Anfang doch einfach mal mit einer unbedufteten Seife.
Jede Seife hat ihren eigenen Geruch, der sich durch die Lagerung leicht verändert.

Mann kann auch pürierte Früchte wie Avocados oder Bananen mit in den Seifenleim geben.  :gg:
Ihr seht auch hier sind der Eigenen Fantasie und Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt.
Angel

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Wie erstellt man nun eine eigenes Seifenrezept?

Ihr benötigen die Verseifungszahlen der einzelnen Fette die in die Seife solle. Hier ein kleines Beispiel:


Öl                    Verseifungszahl

400g Rapsöl          0,1354
300g Olivenöl        0,1345
200g Palmöl          0,1405
150g Kokosnußöl    0,1830
100g Kakobutter    0,1380



So nun wird gerechnet:
400g Rapsöl        x 0,1354 = 54,16
300g Olivenöl      x 0,1345 = 40,35
200g Palmöl        x 0,1405 = 28,10
150g Kokosnusöl  x 0,1830 = 27,45
100g Kakaobutter  x 0,1380 = 13,80
                                        -------------
                                        163,86g Na OH

Wir bräuchten also 163,86 g Na OH um die genannten Fette vollständig zu verseifen.
Bei dieser Menge Na OH hätten wir 0 % Fettüberschuss, was die Seife viel zu scharf machen würde. 
Für eine Seife die auch gut Pflegen soll ist ein Fettüberschuss von 4 - 10 % nötig.
Rechnen wir mal mit 7%.

163,86 x 0,93 = 152,39g Na OH

Um aus Na OH eine Lauge zu machen benötigt ihr natürlich eine gewisse Menge an destilliertem Wasser.
Wir teilen das Gesamtgewicht der verwendeten Fette, hier 1.150g einfach durch 3.
Das ergibt in diesem Fall einen Flüssigkeitsmittelwert von 385g destilliertem  Wasser. :;:

Wir benötigen also 152,39g Na OH und 385g Wasser für die genannten Fette.

Wenn ihr nicht selber rechen mögt gibt es im Internet Seifenrechner.

Hier ist einer der Gebräuchlichsten.  "Klicki"
Und hier eine Tabelle mit Verseifungszahlen. "Klicki"
Angel

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Nun zur eigentlichen Seifenherstellung.  Bild

Genug gerechnet und genug der grauen Theorie :gg:

Sicherheitsmaßnahmen!!!

Das Na OH ist ein Stoff der stark ätzend ist also bitte unbedingt Schutzbrille und Handschuhe tragen.  :!:
Ein Kittel währe auch nicht schlecht.
Beim ansetzen der Lauge auf gute Durchlüftung achten, am besten geht es im Freien.
Die fertige Lauge nie unbeaufsichtigt lassen.
Kinder und Haustiere nicht in die nähe der Lauge lassen.
Versehentliches verschlucken der Lauge führt oft zum Tode und Spritzer in den Augen kann zur Erblindung führen.
Eine Flasche Essig zum Neutralisieren bereithalten.
Sollten doch einmal Laugen- oder Rohseifenspritzer auf die Haut kommen bitte sofort mit Essig neutralisieren und gut mit Wasser und Seife abwaschen. Danach die Hautpartei einchrehmen.

Bei Augenkontakt mit der Lauge ist sofort ein Arzt aufzusuchen.  :!:

Auch wenn ihr das mit der Rohseife zum Anfang nicht merkt, die Rohseife ist auch stark Alkalisch und damit ätzend auf der Haut. 
Drumm bleiben die Handschuhe und die Schutzbrille bis nach dem Abwaschen der Seifenutensileien an. :!:

Ich schreibe das hier nicht um euch Angst zu machen,  :liep: sonder möchte euch nur zur angemessen Vorsicht mahnen.



Lauge ansetzen

Zuerst die benötigte Wassermenge, hier 385g, kalt in das Laugengefäß geben.
Dann die abgewogene Menge Na OH hier 152g langsam zum Wasser schütten und umrühren bis die Lauge klar ist und sich alle Na Oh Kristalle gelöst haben.
Achtung das Laugengemisch erwärmt sich recht stark und es treten Dämpfe auf.
Das Laugengefäß nun zum abkühlen bringen.
Ich mache das oft im Wasserbad in der Küchenspühle.
Wenn da was umkippt ist das gleich eine Rohrreinigung. :gg:

Hier seht ihr ein Bild von meiner angerührten Lauge. Nur da ich darin Seidenfasern am auflösen war sieht sie etwas gelblich aus und stinkt erbärmlich. Bild
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Angel

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Weiter geht es. :gg:

Die benötigten Fette abwiegen.
Die fasten Fette im Seifentopf bei geringer Hitze schmelzen lasse.
Abkühlen lassen. Die  flüssigen Fette dazugeben.

Alle anderen Zusatzstoffe (Duft, Kräuter, Farbe) bereit legen.

Wenn alles bereit liegt und die Lauge und die Fette eine Temperatur von ca. 30-35°C haben kann es los gehen.  Bild
Die Temperatur kann man gut von außen mit den Händen am Laugentopf fühlen. Ich habe noch nie ein Thermometer benötigt. :;:

Die Lauge nun langsam zur Fettmasse geben.
Wenn ihr den Verdacht habt das sich das Na OH  nicht ganz gelöst hast dann bitte das Haarsieb benutzen, und dann die Lauge mit einem Plastiklöffel unter das Fettgemisch rühren.
Mit dem Pürierstab nachhelfen bis die Seife ein Aussehen von Pudding annimmt.  :hunger:
Achtung nicht den Pürierstab überhitzen, öfter mal von Hand rühren.
Ist die Seife im Puddingstadium (meint sie sieht aus wie ein Vanillepudding) kann nach belieben beduftet und gefärbt werden.
Jetzt nur noch mit der Hand rühren.
Die  Seife in die Formen gieße mit Haushaltsfolie abdecken und gut Isolieren.
Ich packe sie immer mit mehreren Handtüchern und dann mit einer Decke ein.
Sie wir nun von ganz alleine Warm und geht irgendwann in das so genannte Gehlstadium über.
Das heißt sie wird wieder Flüssig und sieht aus wie ein Gehl. Nach ca. 24 Stunden ist die Seife fertig und kann ausgeformt werden wenn sie erkaltet ist. :D:

Hier seht ihr wie ich versuche unterschiedliche Farben herzustellen und im 2. Bild seht ihr eine starke Gehlfase einer anderen Seife.
Das dunkel in der Mitte ist die beginnende Gehlfase.
Die bei dieser Seife ganz schön heftig war. Da hatte ich eine pürieret Avocado mit drin. :;:
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Angel

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Nun muss das Gute Stück nur noch geschnitten werden und ca. 6 Wochen Reifen.
Am schönsten wird Seife nach einer längeren Lagerung.
Ich lagere meine Seifen mittlerer Weile gut 6 Monate bevor ich sie benutze. Bild
Zur Lagerung eignen sich gut belüftete und trockenen Räumen. Bitte nicht im Badezimmer lagern.
Und ich habe auch schon gehört das Seife von Mäusen angeknabber worden sein soll. :gg:

Tja und die Küche muss man nach so einer Aktion natürlich auch wieder aufräumen. Bild
Der Seifentopf und co. lassen sich sehr gut mit warmen Wasser und Spülmittel wieder reinigen.

Bezugsmöglichkeiten von Siedezutaten:
haben wir hier "Klicki"  schon im Schnugis zusammen gesammelt. :;:

Mehr zu Thema Seife sieden findet ihr im Buch:
Naturseife das reine Vergnügen
von Claudia Kasper freya Verlag ISBN 3-902540-10-9


Viel Spaß und gutes gelingen bei euren Seifenexperimente und Achtung auch diese wunderschöne Hobby macht süchtig.  Sag also nicht ich hätte euch nicht vorher gewarnt.  :teufelsche:

Hier seht ihr meine neuste Seife namens Vampirella.  :fledi: bei deren Herstellung ich versucht habe ein paar Fotos für euch zu machen.
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Alpenrose

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Alpenrose »

Ein Riesendankeschön für deine supertolle Anleitung :*:

Deine neueste Seife sieht ja stark aus! :jap: :inlove: :inlove: :inlove:



Nun hab ich noch ein paar Fragen:

Wieso brauch ich einen Weichplastik-Massbecher? :???:

Kannst du vielleicht noch ein Haarplastiksieb zeigen? Ich kenn den Begriff nicht. :red:

Gell, die Dämpfe vom NaOH sind giftig? Wie ist das, steigen die Dämpfe auf oder sinken sie eher? Wär für mich noch wichtig, da ich mir überlegt habe, das NaOH in der Waschküche über Nacht aufzulösen. Habe eine Fenster direkt über dem Waschtrog. Möchte aber sicher sein, dass mir nicht die Dämpfe durch die Türe nach drinnen ins Haus gelangen.

Ich bin jetzt etwas verwirrt wegen der Fette. Kann ich eine Seife auch nur mit Ölen machen? Ich finde hier in der Schweiz bis jetzt diese festen Fette nicht in normalen Warenhäusern.
Angel

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Also eine Weichplastikbecher ist meiner Meinung nach besser hitzebeständig  (ca.100C) und springt nicht so leicht. Nichts ist schlimmer als wenn beim laugeanrühren das Laugenfäss zerspringt.  Aber wenn du eine Hartplastik hast geht das sicher auch. :;: Vorher die Hitzebeständigkeit testen.

Hmm die Dämpfe die beim Laugen anrühren entstehen sind nicht so stark giftig sie sind nur reizend für die Atemwege. 
Über Nacht würde ich die Lauge nicht stehen lassen, weil sie braucht ja eine Temperatur von ca. 30°C - 35°C und wenn sie ganz kalt ist müsstest du sie wieder erwärmen und das geht ganz blöd.

Das mit den Fetten ist schon ein kleines Problem. Eine Seife ohne Kokos wird nicht sehr gut Schäumen (Kokos ist ein Schaumfett) 
Als Anfänger sollte man schon ca. 30% feste Fette verwenden. Sonst kann es sein das du Stunden brauchst bis die Seife ins Pudingstadium kommt. Oder im Schlimsten Fall gar nicht.  Es ist also nicht zu empfehlen nur mit Ölen zu arbeiten. 
Gibt es bei euch keine Fettstangen zum Frittieren zu kaufen?  Denn die lasen die sich auch super gut verseifen. Einfach als Macadamiaöl in den Seifenrechner eingeben.  :;:

Habe grade kein Bild von dem Sieb :red: mache Morgen eins.

Die Rechnung ist auch nur als Beispiel zu verstehen wie man so was auch ohne Seifenrechner ausrechnen kann. :;:
Alpenrose

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Alpenrose »

Ah, mein Massbecher ist als hitzebeständig bis 100° angeschrieben. :D:

Auf die Idee mit dem über Nacht ansetzen hat mich Sonnenlicht hier gebracht. :kopfkratz:

[quote="Angel"]
Gibt es bei euch keine Fettstangen zum Frittieren zu kaufen?
[/quote]

Hab ich ehrlicherweise hier noch nie gesehen. :nixweiss: Wir kaufen Öl zum frittieren. :;:
Aber Kokosfett bekomm ich. :;: Riecht dann die Seife stark nach Kokos? :O_o:
pizzalina
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Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von pizzalina »

Bitte neutralisiert die NaOH nicht mit Essig!! Bekommt ihr NaOH ab mit sehr viel Wasser abspülen!! Auch auf verschüttete NaOH kein Essig kippen. Das kann auch heftig reagieren!

Und stellt das Becherglas wo drin ihr anrührt einfach in eine Schüssel, füllt diese mit kaltem Wasser, packt ein paar Eiswürfel rein. So wird das ganze auch nicht so heiß! ;) Guckt nur vorher, ob da wirklich alles gut steht und nicht umkippen kann!
Zuletzt geändert von pizzalina am So 28. Mär 2010, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
Angel

Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Angel »

Na Kokosfett ist doch schon mal was. :;:
Normaler weise handelt es sich bei dem Kokosfett ja um das weiße rafinierte was es zu kaufen gibt und das ist geruchsfrei.
Hier wird das unter anderem, unter dem Handelsnahmen "Palmin"  in 250 g Tafeln Verkauft.  Aber bitte nicht "Palmin-Soft" Dabei handelt es sich um ein Öl Fettgemisch.
Du kannst die Lauge natürlich auch über Nacht stehen lassen nur dann kann es passieren das deine Seife nicht in die Gelfase kommt.
Was an sich nicht so schlimm ist, dann muss sie eben nur länger gelagert werden.  :;:
Ich habe es noch nie so gemacht, dafür bin ich viel zu ungeduldig. :gg:
Und wie schon gesagt in kalter Lauge löst sich keine Seide.  Da ich aber nun mal Seidenseife über alles liebe brauche ich auch gute heiße Lauge. Bild
Darum mache ich das auch nicht mit den Eiswürfeln. Das ist mir zu Umständlich. Aber wer mag kann das natürlich gerne so machen. 
Meine Lauge braucht so ca. 1/2 Stunde im Wasserbad bis sie die richtige Temperatur hat. In der Zeit wiege und schmelze ich die Fett und bringe diese auch auf die richtige Temperatur.
So das eine Seifenherstellung bei mir ca. 2 Stunden dauert. :lol:


Und bevor du deine Seife dann benutzt solltest du den "Küschentest" machen.

Das Meint einfach mal vorsichtig mit der Zungenspitze am feuchten Seifenstück schlecken. Wenn die Seife nur nach Seife schmeckt ist sie fertig.  Sollte es auf der Zungenspitze unangenehm brenne dann muss sie noch länger gelagert werden. :;:



Ich siede seit über 4 Jahren meine eigenen Seifen und habe schon so manches an Na OH und Rohseife ab bekommen.  :gg:
Einmal sogar ein Kristall mitten ins Gesicht.
Das gemeine an Laugen ist das man es nicht sofort merkt wenn sich da mal ein Kristall  "verlaufen" hat.
Was wiederum daran liegt dass Na OH erst anfängt zu reagieren wenn es mit Feuchtigkeit in Berührung kommt.
Irgendwann fing es dann an zu jucken und unangenehm zu werden. 
Als ich es dann endlich gemerkt hatte habe ich die Stelle mit Wasser und Seife abgewaschen, mit Essig betupft und gut war es.

Wer sich nun noch immer nicht ganz sicher ist wie er mit Lauge umgehen sollte dem empfehle ich  diese Seite von Claudia Kasper nochmals zu lesen. "Klicki"

Hier noch ein Bild von dem Haar Plastiksieb und dem Seifenbuch überhaupt für mich. :lol:


P.S den Text hier habe ich mir gespeichert falls er durch den Surferumzug verloren gehen sollte.
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anjab
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Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von anjab »

Angel, das ist eine ganz tolle Anleitung!!!!!!!!!!!
Vielen Dank!!!!!!!!!!! :liep:
Und Deine neue Seife sieht super aus!!!!!!!!!!!!!!!!! :inlove: :inlove: :inlove:
Wir schenken unseren Tieren ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, was wir Menschen je gemacht haben!
Kade
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Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von Kade »

Tolle Anleitung! Ganz herzlichen Dank!
Und Vampirella ist ja eine besondere Schönheit! :inlove:
pizzalina
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Re: Grundanleitung zu Seifenherstellung

Beitrag von pizzalina »

Angel hat geschrieben: Und wie schon gesagt in kalter Lauge löst sich keine Seide.  Da ich aber nun mal Seidenseife über alles liebe brauche ich auch gute heiße Lauge. Bild
Darum mache ich das auch nicht mit den Eiswürfeln. Das ist mir zu Umständlich. Aber wer mag kann das natürlich gerne so machen. 
Meine Lauge braucht so ca. 1/2 Stunde im Wasserbad bis sie die richtige Temperatur hat. In der Zeit wiege und schmelze ich die Fett und bringe diese auch auf die richtige Temperatur.
So das eine Seifenherstellung bei mir ca. 2 Stunden dauert. :lol:
Ok ich habe noch keine Seide benutzt, aber alle (zwei) meine Seifen sind in die Gelphase gekommen. Bei kleiner Form habe ich mit Wärmflasche ein bißchen nachgeholfen! ;) Seide möchte ich aber auch gerne mal nutzen! Da werde ich dann das Kältebad lassen! Danke für den Tipp! Übrigens ist die Lauge dann nicht kalt, sondern trotzdem lauwarm. Da sieht man mal, was die für ne Power hat!

Als ich es dann endlich gemerkt hatte habe ich die Stelle mit Wasser und Seife abgewaschen, mit Essig betupft und gut war es.

Wer sich nun noch immer nicht ganz sicher ist wie er mit Lauge umgehen sollte dem empfehle ich  diese Seite von Claudia Kasper nochmals zu lesen. "Klicki"
Tut mir bitte den Gefallen und vergesst das wirklich mit dem Essig. Wenn man Pech hat, haste dann nicht nur Verätzungen sondern auch noch Verbrennungen!! Ich habe während meines Studiums wirklich viel Zeit im Labor verbracht und auch Unfälle mit Säuren und Laugen miterlebt. Wenn man schnell mit Wasser abspült, ist man auf der wirklich sicheren Seite! Hat man nämlich durch die Lauge schon Verletzungen auf der Haut und kippt dann Essig drauf, dann tut es auch mal richtig weh!
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