Seife aussalzen

[destinydamon]

So ihr lieben, ich habs getan und für euch ausführlich mitgeschrieben und geknipst, so dass niemand mehr Angst haben muss  :gg: Es ist zeitaufwendig und langwierig und viel zu putzen, aber es lohnt sich!

Seife aussalzen; eine Destyanleitung in Einzelschritten

Als erstes nimmt man gesammelt Seifenreste. Wenn diese noch nicht klein genug sind, bitte klein schneiden, hacken oder reiben, wie es am angenehmsten ist.
Je kleiner die Stückchen, desto schneller lösen sie sich auf!
Man nimmt einen großen Topf und befüllt ihn höchstens zur Hälfte mit den Schnipseln. Ich habe viel zu viel genommen und tat mir sehr schwer mit umrühren!
Auf Bild eins sieht mal pillierte Reste. Bild 2+3 sind gewürfelte Reste und Bild 4, das Helle ist geriebene Seife. Ich wollte wissen, wie sich was verhält beim Schmelzvorgang.

Ich habe einen 10 Liter Topf zu etwa 3/4 mit Schnipseln gefüllt und habe 3 kg Salz verbraucht. (Viel zu viel Masse auf einmal!)

Man gibt warmes Wasser dazu (ich hab Leitungswasser genommen), bis die Schnipsel gut bedeckt sind. Und kocht diese bei mittlerer Hitze auf, dabei IMMER beim Topf bleiben, denn es kocht unheimlich schnell über!

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Man sieht bei Bild 5 die bedeckten Reste,
dann wird die Flüssigkeit braun bei Bild 6,
bei Bild 7 werden die Seifenstückchen schon matschig.

Hier habe ich bei Bild 8 bereits gesalzen und abgeschöpft, was grundsätzlich gespart werden kann, da sie Masse noch nicht entfettet ist. Ich war halt neugierig und so seht ihr die braune Brühe im Topf.

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Mit frischen Wasser aufgesetzt habe ich die Masse aufgekocht, bis sie geschmeidig wird. Bild 9 und 10. In diesem Zustand von Bild 10 erfolgt die Löschung der Überfettung....

Hiervon habe ich kein Bild gemacht, musste ja schnell gehen:
Dann mischt man  etwas frisches kaltes Wasser mit ein paar Löffeln NaOH zur Lauge (immer NaOH ins Wasser streuen, niemals umgedreht!) und gibt die Lauge zum Seifenbrei. Das löscht die Überfettung aus. Denn wenn man Seife zum waschen siedet, ist diese ja überfettet. Und damit man dieses Fett los wird, eben nochmal kurz gelaugt. Ich habe ja sehr viele Schnipsel ausgesalzen und hab rund einen halben Liter kaltes Wasser mit 10 Löffeln NaOH gemischt und dem Seifenbrei zugegeben. Hier muss man nicht so sehr aufs richtige Maß achten, keine Angst. Es wird ja wieder raus gewaschen/gesalzen.
IMMER Schutzkleidung dabei tragen!

[destinydamon]

Bei Bild 11 ist bereits alles im Topf und wird aufgekocht, bis sich alles gut verbunden hat. Es stinkt durch die Lauge übrigends ziemlich fies. Wie warmes Bier. Wer schonmal eine Milchseife gesiedet hat, wird sich erinnern an den Geruch.

Jetzt geben wir Salz dazu und kochen das mit auf. Ich hab jedes Mal etwa 500 g Salz genutzt, ich hatte nur grobes, bzw Himalayasalz, dabei hat sich am Topfboden der Überschuß gesammelt. (Beim Abschöpfen war dann Folgendes, Seife abgeschöpft, Brühe abgegossen und etwas Salz war noch da, das habe ich dann weiter verwendet, ich habe es nur gut ausgespült, bis es hell war. Dabei ist zu sagen, dass gekochtes Salz übrigens sehr heiß ist!)

Hier war es bereits Nachts um drei Uhr und ich hab insgesamt 6 mal das übergekochte Zeug vom Herd geputzt und war beleidigt. Ich hab den Topf auf mehrere Untersetzer gestellt, katzensicher verstaut und einen Deckel aufgelegt.

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Am nächsten Morgen sieht man auf Bild 12, dass sich die Masse oben abgesetzt hat und angetrocknet und hart ist. Ich hab überlegt, ob ich es wieder klein schneide und habe gedacht, ich probiers der Faulheit wegen mal so. Und habe das harte Zeug abgeschöpft.
Auf Bild 13 und 14 sieht man, Seife abgeschöpft, die Brühe sieht immer noch schlimm aus.

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Mit frischem Wasser aufgesetzt habe ich das Ganze auf Bild 15 wieder aufgekocht (erstmal ohne Salz! Weils sonst oben drauf schwimmt) und es klappte.

Als die Masse wieder geschmeidig war Bild 16 (da sieht man mal die Brühe durchsprudeln) gings wieder los mit dem fröhlichen salzen. Masse gesalzen, gut verrührt und aufgekocht einige Minuten. Dabei immer rühren und beim Topf bleiben. (Wenn mann nach ein paar Stunden mal Pipi muss, Herd ausschalten, Topf beiseite ziehen und warten bis es nicht mehr sprudelt, erst dann die Küche verlassen!)

Bis es aussieht wie auf Bild 17, also geschmeidig kochen, dann wieder abschöpfen.

Auf Bild 18 sieht man, die Brühe wird heller.

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Auf Bild 19 wieder mit frischem Wasser aufkochen,

Bild 20 , salzen, hier sieht man mal, wie sich der Leim vom Wasser abdrückt durch das Salz. Wie Dampfnudeln. Der aufgekochte Leim hat die Zähigkeit und Konsistenz von Hefeteig.

Bild 21 abgeschöpft, die Brühe wird immer heller

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Wieder mit frischem Wasser aufkochen, salzen, aufkochen, abschöpfen usw, bis die Masse so hell ist wie auf Bild 22 und die Brühe sehr hell im Topf bleibt. Ich hatte in der Zwischenzeit die Masse auf 2 Töpfe aufgeteilt, weil mir das ständige überhochen (obwohl ich daneben stand) auf die Nerven ging.
Beim letzten Abschöpfen habe ich die Masse in ein feines Sieb gelöffelt, damit nicht zuviel Wasser mit in die Formen geht. Dann die Masse auf Formen aufteilen und platt streichen. Das muss schnell gehen, solang der Brei heiß ist, geht das ganz gut, aber es kühlt sehr schnell ab und wird bröselig.
Dann die Formen offen 2 Tage katzensicher hinstellen (ich hab sie in den Hausgang gestellt). Und als ich die Seifenblöcke dann nach 2 vollen Tagen heraus geholt habe, hatte sich unten in den Formen das Restwasser gesammelt.

[destinydamon]

Jetzt habe ich die Blöcke aufrecht auf Zewa gestellt, damit sie soviel Trocknungsfläche wie möglich haben. So bleiben sie einige Tage stehen.

Heute, nach 5 Tagen Trocknungszeit im kühlen Hausgang ist der große Block noch zeimlich weich in der Mitte, die kleineren ind schon härter.

Sind die Stücke gut durchgetrocknet, werde ich Stücke schneiden zum Wäsche vorbehandeln, klein reiben für Putzwasser und Waschmittel...

Fazit:
Ich bin froh, dass ich es ENDLICH ausprobiert habe, das hat mir wieder einiges an Wissen eingebracht. Nicht nur das aussalzen, sondern auch über Konsistenzen und Handhabung.

Fertig!

[Hanka]

Danke Desty für deine Anleitung.
Ich habe letztens auch Putzseife (ausgesalzene Seife) gemacht, aus der misslungenen Joghurt-Seife.
Vielleicht kam es durch weniger Seifenschnipsel, hatte ca. 500gr. genommen, aber bei mir hat nichts hochgekocht.
Aber ein bisschen Farbe und Reste vom Duft (Pattys Plum Pie) sind in der Putzseife geblieben. Da hat auch noch 3mal aussalzen nichts geholfen.
Aber scheinbar kann das so passieren bei einem etwas stärkeren Duft und viel Farbe.

[Goodie]

Wow, was für ein Aufwand! 

[Eressea]

Hinter mir hörte ich eine Stimme "Mmh!! Kuchen!!!"

Ganz schön viel Arbeit

[Tortelina]

Wow, das is echt viel Arbeit...
Lohnt sich das denn? Irgendwie hätte ich zum putzen lieber was flüssiges...Hast Du schon damit geputzt? Wie ist es?

[Goodie]

Tortelina, das aussalzen dient ja als letzte Rettung für Seife, die so nicht verwendet werden kann (wenn sich das NaOH nicht ganz gelöst oder getrennt hat zb).
Ich nehm aber mal an, dass man aus ausgesalzener Seife genauso Flüssigseife machen kann wie aus normaler: Seife grob raspeln und mit Wasser aufkochen, bis die Seife sich aufgelöst hat. Dann hast du flüssiges Putzmittel.

[Tortelina]

Hmm gute Idee mit der Flüssigseife - probier ich mal aus!