"wahre Tierliebe"

[Yoro]

Ihr Lieben,

es passiert mir nicht so oft, daß ich echt sprachlos bin, heute wars aber mal wieder soweit. Es geht dabei um unseren ex-Nachbarn, der früher hier im Haus gewohnt hat. Und er hat einen Hund, bzw. dieser gehört eigentlich einer anderen Nachbarin aus dem Nebenhaus, die als Ärztin nur wenig Zeit hat. Sie und er (ich nenne ihn hier mal 'Mr. X') haben seit bestimmt 10 Jahren ein 'Dog-Sharing' praktiziert. Das war für alle von Vorteil, Mr. X hat den Hund sehr geliebt (der Hund ihn auch) und immer gut behandelt, ihn im Wohnmobil mit auf diverse Reisen quer durch Europa genommen, und als Mr. X hier aus- und aufs Land gezogen ist, war der Hund auch die meiste Zeit bei ihm.
Mit den Jahren wurde Mr. X immer wunderlicher und nicht eben sympathischer, er hat es geschafft, sich mit so ziemlich allen hier im Haus anzulegen - anyway, das is ne andere Baustelle, hier gehts um was anderes.
Mit den Jahren wurde natürlich auch der Hund immer älter und so langsam ging es mit ihm zuende. Und wie es bei alten Tieren sehr häufig der Fall ist, funktionierte auch bei diesem Hund die Verdauung nicht mehr so richtig, soll heißen, er war nicht mehr ganz stubenrein. Nachdem der arme, alte Hund dann das zweite mal bei Mr. X zuhause auf den Teppich gemacht hatte, hat Mr. X ihn kurzerhand ins Auto gepackt, das Hundekörbchen und alles Futter mit dazu, den Hund kurzerhand wieder zu seiner eigentlichen Besitzerin gebracht und ihn mit einem "da hast du ihn wieder, einen Hund, der mir alles vollmacht, kann ich nicht brauchen" dort abgeliefert.

Einfach so, wie ein altes Paar Schuhe, daß man halt entsorgt, wenn sie nichts mehr taugen. Wie kann man sowas machen?? Ein Tier, was man - angeblich - geliebt, was einen treu und anhänglich 10 Jahre seines Lebens begleitet hat, einfach so rauszuschmeißen, weil es jetzt alt ist und mehr Arbeit und Dreck macht?

Jeder hier, der die Story hört, schüttelt mehr oder weniger fassungslos den Kopf, selbst die nicht-so-großen-Tierfreunde kapieren nicht, wie man so herzlos sein kann.

Der Hund, der zum Schluß nicht mal mehr aufstehen konnte und auch nicht mehr fressen wollte, hat dann vor ein paar Tagen eine erlösende Spritze bekommen und seine letzte Reise angetreten.

Danke euch fürs zuhören, ich mußte das irgendwie loswerden, denn bei sowas fällt mir echt nichts mehr ein!

[Ronja]

Ich könnt kotzen! Ehrlich!
Leider hör ich sowas viel zu oft!
Wir haben damals unsere Katze 2 Jahre lang gepflegt, als sie alt war, keine Zähne mehr hatte und dement wurde. Das war selbstverständlich!

[Froschkönigin]

Sowas kann man einfach nicht verstehen! Ist wohl auch besser, denn dann wäre man ja genau so ein Idiot wie die Person von der man spricht!
Ich sag nur Karma - wenn er sich nicht mit Tieren oder Menschen gut stellt - kommt alles einmal wieder so zu sich selbst zurück!

Eine echt traurige Geschichte!

[zwergpinscher26]

Was ne das ist nicht sein ernst? Oh man bin ich sauer! Kotz
Ich meine Zwei Hunde 9 und 11! Sie werden auch immer älter und das weiss man doch, das sie älter werden! Und das sie irgendwann pflege bedürftig werden! Dann pflegt man sie bis zum Schluss und den Teppich kann man ersetzen, den Hund nicht! KOTZ hoffe den schiebt man auch mal ab

[Dubbe]

Ja, sowas ist traurig, aber leider zu oft Realität.

[adDraconia]

Der arme Hund.
So etwas kann und will ich auch nicht verstehen.

Für mich ist es selbstverständlich, auch für meinen Hund da zu sein, wenn er mal nicht mehr "richtig funktioniert" und evtl. mal was daneben geht.
Ist ja schliesslich für das Tier auch keine angenehme Situation.

Ich hoffe, der arme, alte Hund hat bei seiner eigentlichen Besitzerin dann trotzdem noch ein paar schöne Tage (oder Wochen) gehabt und wurde geliebt.
Das ist doch das wichtigste, in Liebe zu gehen.

Danke fürs teilen, Yoro

[keltoi]

Oh mann, mir kommen grad echt die Tränen. Wie kann man denn bitte nur so grausam sein?

[Kugelraupe]

Einfach nur zum Kotzen.

[mero]

Wie traurig. Ich verstehe solche Menschen nicht. Versuche ich auch garnicht, so gefühlskalt kann ich nicht sein.
Aber er scheint ja selbst nicht viel Liebe um sich zu haben wenn er alleine ist und mit jeden im Hause Stunk hat.

Vielleicht wird er sich an seinen vierbeinigen Freund erinnern wenn er merkt, das er ganz alleine da steht und nicht einmal mehr
ein Vierbeiner ihn mag.

[Allysonn]

Habt Ihr je "Die Rotkäppchen-Verschwörung" gesehen? Das ist ein Animationsfilm, dessen Quintessenz in etwa lautet: Jedes Ding hat drei Seiten: Eine, die Du siehst, eine, die ich sehe und eine, die wir beide nicht sehen...

Wir sehen jetzt gerade die Seite, die Yoro uns zeigt. Aber es gibt noch die des alten Mannes: Vielleicht ist er krank (es gibt Krankheiten, die auch die Persönlichkeite verändern) und er kann sich nicht mehr um den Hund kümmern. Deshalb hat er ihn dorthin gegeben, wo das zweite zuhause des Tieres war. Er hätte ihn ebensogut in ein Heim geben können oder aussetzen, irgendwo: DAS wäre echt grausam gewesen. Und die "Worte", die er gesagt haben soll: Hat die jemand anderes gehört als die eigentliche Besitzerin? Vielleicht ist ihre Sicht auf die Geschichte diese: Jetzt, wo das Tier alt und inkontinent ist, darf ich es wieder umsorgen... (Manche Menschen projezieren ihre Gedanken gern auf andre Menschen und geben ihre eigenen Empfindungen dann als die der anderen aus.)

Von außen betrachtet, ist es schlimm, dass der Mann den Hund weggegeben hat. Aber wissen wir wirklich, was der ausschlaggebende Punkt war? Vielleicht ging es auch schlicht um eine rechtliche Seite der Geschichte? Man darf nämlich nicht einfach einen Hund einschläfern lassen, der bei einem wohnt (aus welchen Gründen auch immer). Das darf nur der eingetragene Besitzer.

Beurteile nie einen Menschen, ehe Du nicht zehn Meilen in seinen Schuhen gelaufen bist... (altes indianisches Sprichwort)

[Yoro]

Tja, es war nicht seine erste 'eigenartige' Aktion, er ist noch sehr vital und er hat auch noch Familie. Jeder hätte es verstanden, wenn er den Hund zurückgebracht hätte, weil es ihm zuviel geworden wäre, aber er hat wirklich gemeint, daß er "einen solchen Hund nicht gebrauchen könnte". Außer der Besitzerin ist noch ihr (erwachsener) Sohn dabeigewesen und hat das mitbekommen. Die Besitzerin ist übrigens eher etwas 'derber' veranlagt und meint immer, ein Tier ist ein Tier und man soll da nicht zuviel Aufhebens drum machen, aber bei dieser Sache war sie auch sprachlos.

Mr. X wohnt zwar nicht mehr bei uns im Haus, hat hier aber noch eine vermietete Wohnung. Dafür versucht er des öfteren, Reparaturkosten, die wirklich nur ihn betreffen, auf die ganze Hausgemeinschaft abzuwälzen. Oder andersrum Kosten, bei denen wirklich jeder einen Anteil übernehmen muß wie z.B. vor ein paar Jahren eine Sonderumlage zum Bau der Solaranlage auf dem Dach, da mußte die Hausverwaltung mit rechtlichen Schritten drohen, bis er sich bequemte, zu zahlen. Und nein, er hat keine finanziellen Probleme, er hat eine dicke Rente plus mehrere Immobilien.
Oder vor zwei Jahren zu unserem Gehsteig-Fest im Herbst, was wir und die nächste Nachbarschaft jedes Jahr ausrichten. Er war auch eingeladen, und an dem Tag auch da, kam aber nicht zum Mitfeiern. Dafür hatte er uns wegen einer Feuerschale, die weder stank noch rauchte und keinerlei Gefahr darstellte, die Polizei vorbeigeschickt. Und und und, da gäbe es noch ne ganze Menge mehr, aber das jetzt mit dem Hund fand ich die absolute Krönung.

Ally, du hast völlig Recht wenn du sagst, man sollte sich immer alle Seiten anschauen, aber in diesem Fall habe ich für diesen Menschen einfach kein Verständnis mehr.

[kibi]

einfach schrecklich!!!!!!!!!!

[indian_summer]

Es gibt mehr so Menschen als man glaubt !
Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin vom Tierheim erzählte mir, dass sie eine alte Hündin zur Abgabe gebracht bekamen, gleich mit Übergabe kam allen Ernstes die Frage ob sie Welpen da hätten.
Da hätte ich mich nicht mehr zurückhalten können
Eine stolze Besitzerin eines Staffs erzählte mir, dass sie sich Papiere für ihren Hund "besorgt" hat, was auch immer das hieß, damit er nach dem üblichen Procedere als Deckrüde einsetzbar ist, er muss sich ja schließlich sein Futter verdienen.
Es gibt schon "nette" Mitmenschen
Mir tun unsere Mitgeschöpfe leid, so etwas hat keins von ihnen verdient