Die 'spinnerte' Terminologie
Moderator: Yoro
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- Himmelbär
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Die 'spinnerte' Terminologie
Auch beim Spinnen gibt es ein paar Fachausdrücke, die man kennen sollte, damit man beim Diskutieren, Fragen und Erklären genau weiß, was womit gemeint ist.
(Wird noch weiter ausgebaut, auch eine Auflistung der gängigsten Wollsorten und ihrer Spinneigenschaften ist in Planung.)
ok folks, here we go:
- Andenzwirnen: Eine Sonderform des Verzwirnens. Der Faden wird dabei auf eine besondere Art um die Hand gewickelt, so dass sich Anfang und Ende problemlos abwickeln lassen, und anschließend mit sich selbst verzwirnt. Vorteil: Der Faden wird komplett aufgebraucht, weswegen man mit dieser Methode auch gut ein ‚normales‘, zweifädiges Verzwirnen zu Ende bringen kann, bei dem auf einer Spule Faden übrig geblieben ist.
- Drall: Die Drehung, die ein Faden beim Spinnvorgang bekommt.
- Entspannungsbad: Nachbehandlung des versponnenen Garns. Dieses wird im Strang abgebunden und in sehr heißes Wasser eingeweicht, kühlt darin ab und wird anschließend zum Trocknen aufgehängt. Dadurch verteilt sich der Drall gleichmäßig, etwaige ‚Überdrehungen‘ werden abgemildert und der Faden wird leicht voluminöser. Das Entspannungsbad verhindert, dass sich ein Gestrick aus selbstgesponnenem Garn beim ersten Waschen verzieht.
- Faden: Eine Textilie aus mehreren miteinander verbundenen/verdrehten Fasern. Kurz gesagt: Das, was beim Spinnen auf eure Spule bzw. Handspindel gewickelt wird.
- Faserfeinheit wird in Mikrometern oder kurz Micron angegeben, abgekürzt mic oder auch my. 1µ (gesprochen: mü) ist ein Tausendstelmillimeter.
Ein Menschenhaar hat ca. 40 mic. Normale deutsche Wolle hat zwischen 30 und 40 mic. Deutsche feine Merinowolle hat 28 mic, feinste australische Merinowolle liegt bei 16 - 18 mic, gröbere Cheviotwolle bei 30 - 33mic.
I.d.R. gilt: Je feiner die Wolle ist desto dünner kann gearbeitet werden bzw. desto weiniger Verbrauch hat man und desto anschmiegsamer auf der Haut ist das Material.
- Garn: Sammelbegriff für alle linienförmigen, langen textilen Gebilde, die aus einem oder mehreren Fäden bestehen und zu Geweben, Gestricken u. ä. weiterverarbeitet werden können.
- Haspel: Damit wird fertig verzwirntes Garn zu Strängen gewickelt. Feuchtet man das so aufgewickelte Garn an und lässt es auf der Haspel trocknen, spart man sich das Entspannungsbad.
Die ‚kleine Schwester‘ der Haspel, die sog. Kreuzhaspel, auch Niddy Noddy genannt, ist in verschiedenen Größen und relativ günstig erhältlich.
- Kammzug: Er entsteht durch Kämmen der Rohwolle, wobei die kurzen Faserstücke (alle unter 6 cm Länge) und Verunreinigungen bereits entfernt werden. Durch mehrmaliges Vorstrecken, Verziehen, ggf. Nachkämmen und Mischen werden die Fasern gleichmäßig und parallel ausgerichtet und man erhält ein qualitativ hochwertiges, fortlaufendes Band von Wollfasern.
- Kardenband: Entsteht, wenn das kardierte Vlies noch gestreckt und die Fasern dadurch mehr in eine Richtung ausgerichtet werden. Kardenbänder sind leichter teilbar als Vliese und meist auch angenehmer zu verspinnen, da die Fasern schon größtenteils in eine Richtung zeigen.
- Lazy Kate: Eine Halterung zum Verzwirnen für zwei oder mehrere Spulen.
- Navajozwirnen: Hierbei wird ein gesponnener Faden dreifädig mit sich selbst verzwirnt, indem er in Schlaufen gelegt wird. Das Besondere an dieser Art des Zwirnens ist, daß Farbverläufe im gesponnenen Garn erhalten bleiben. Diese Technik braucht einiges an Übung und ist nicht für Anfänger geeignet.
- Wolle: die weichen Haare des Fells (im Gegensatz zum Deckhaar), vor allem von Schafen. Im weiteren Sinne werden damit auch die von anderen Säugetieren (z. B. Ziegen, Kamelartige und Angorakaninchen) gewonnenen, spinnfähigen Haare bezeichnet, die dann mit einem tierspezifischen Vorsatz versehen werden (z. B. Angora-Wolle).
- (reine) Schurwolle: Sagt aus, dass es sich um neue, unmittelbar von einem lebenden Tier stammende Wolle und nicht um ein wiederverwendetes, also aus Alttextilien hergestelltes Recyclingprodukt wie Reißwolle handelt.
- Single: Ein gesponnener, unverzwirnter Faden.
- Verzwirnen: Das Verdrehen mehrerer Fäden zu einem Garn.
- Zwirn: Ein Faden, der aus zwei (= Einfachzwirn) oder mehreren (= Mehrfachzwirn) Garnen besteht.
(Wird noch weiter ausgebaut, auch eine Auflistung der gängigsten Wollsorten und ihrer Spinneigenschaften ist in Planung.)
ok folks, here we go:
- Andenzwirnen: Eine Sonderform des Verzwirnens. Der Faden wird dabei auf eine besondere Art um die Hand gewickelt, so dass sich Anfang und Ende problemlos abwickeln lassen, und anschließend mit sich selbst verzwirnt. Vorteil: Der Faden wird komplett aufgebraucht, weswegen man mit dieser Methode auch gut ein ‚normales‘, zweifädiges Verzwirnen zu Ende bringen kann, bei dem auf einer Spule Faden übrig geblieben ist.
- Drall: Die Drehung, die ein Faden beim Spinnvorgang bekommt.
- Entspannungsbad: Nachbehandlung des versponnenen Garns. Dieses wird im Strang abgebunden und in sehr heißes Wasser eingeweicht, kühlt darin ab und wird anschließend zum Trocknen aufgehängt. Dadurch verteilt sich der Drall gleichmäßig, etwaige ‚Überdrehungen‘ werden abgemildert und der Faden wird leicht voluminöser. Das Entspannungsbad verhindert, dass sich ein Gestrick aus selbstgesponnenem Garn beim ersten Waschen verzieht.
- Faden: Eine Textilie aus mehreren miteinander verbundenen/verdrehten Fasern. Kurz gesagt: Das, was beim Spinnen auf eure Spule bzw. Handspindel gewickelt wird.
- Faserfeinheit wird in Mikrometern oder kurz Micron angegeben, abgekürzt mic oder auch my. 1µ (gesprochen: mü) ist ein Tausendstelmillimeter.
Ein Menschenhaar hat ca. 40 mic. Normale deutsche Wolle hat zwischen 30 und 40 mic. Deutsche feine Merinowolle hat 28 mic, feinste australische Merinowolle liegt bei 16 - 18 mic, gröbere Cheviotwolle bei 30 - 33mic.
I.d.R. gilt: Je feiner die Wolle ist desto dünner kann gearbeitet werden bzw. desto weiniger Verbrauch hat man und desto anschmiegsamer auf der Haut ist das Material.
- Garn: Sammelbegriff für alle linienförmigen, langen textilen Gebilde, die aus einem oder mehreren Fäden bestehen und zu Geweben, Gestricken u. ä. weiterverarbeitet werden können.
- Haspel: Damit wird fertig verzwirntes Garn zu Strängen gewickelt. Feuchtet man das so aufgewickelte Garn an und lässt es auf der Haspel trocknen, spart man sich das Entspannungsbad.
Die ‚kleine Schwester‘ der Haspel, die sog. Kreuzhaspel, auch Niddy Noddy genannt, ist in verschiedenen Größen und relativ günstig erhältlich.
- Kammzug: Er entsteht durch Kämmen der Rohwolle, wobei die kurzen Faserstücke (alle unter 6 cm Länge) und Verunreinigungen bereits entfernt werden. Durch mehrmaliges Vorstrecken, Verziehen, ggf. Nachkämmen und Mischen werden die Fasern gleichmäßig und parallel ausgerichtet und man erhält ein qualitativ hochwertiges, fortlaufendes Band von Wollfasern.
- Kardenband: Entsteht, wenn das kardierte Vlies noch gestreckt und die Fasern dadurch mehr in eine Richtung ausgerichtet werden. Kardenbänder sind leichter teilbar als Vliese und meist auch angenehmer zu verspinnen, da die Fasern schon größtenteils in eine Richtung zeigen.
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- Navajozwirnen: Hierbei wird ein gesponnener Faden dreifädig mit sich selbst verzwirnt, indem er in Schlaufen gelegt wird. Das Besondere an dieser Art des Zwirnens ist, daß Farbverläufe im gesponnenen Garn erhalten bleiben. Diese Technik braucht einiges an Übung und ist nicht für Anfänger geeignet.
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Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen sind alle gleich.
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- Rapunzel
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
Super Yoro!
Das hilft den Soinn Newbies sicher total!
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- Erdbär
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
Danke Yoro dass Du Dir die Zeit genommen hast!
Hier schaue ich in nächster Zeit noch öfter rein.
Das hast Du alles gut erklärt.
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- Rapunzel
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
Yoros super Ausführungen sind übrigens seit einer Weile auch im Schnuxikon, unserer Forums-Wiki zu finden
trotzdem tacker ich den Thread hier mal an, denn hier kommt man evtl eher mal vorbei als im Wiki
Übrigens: seit eben gibt es dort auch eine bebilderte (und hoffentlich einigermaßen verständliche) Anleitung zum Andenzwirnen
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- Erdbär
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
Aaaaah, die Anleitung ist super!!!
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- Rapunzel
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
Danke Aber Du hast ja schon mal andengezwirnt, vielleicht verstehst Du es auch nur deshalb... Mich würde ja interessieren, was ein Neuling dazu sagt...
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- Dagobär(t)
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
Ich spinne nicht, aber ich kann es mir ungefähr vorstellen, wie es funktioniert. Das geht doch bestimmt auch mit mehr Garn? Ich kann mir allerdings auch vorstellen, das das ein wenig an Übung braucht.
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- Rapunzel
- Beiträge: 22663
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
Doro, das geht mit so viel Garn wie auf Deine Hand passt - je lockerer Du wickelst und je größer die Hand, desto mehr kriegst Du drauf... Ist halt nur die Frage, wie sinnvoll das dann irgendwann noch ist... ;-)
Übung brauchts eigentlich nur, um nicht zu fest zu wickeln, das merkt man aber schnell, wenns zu eng wird.
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- Erdbär
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
ja ich habe gestern mal ziemlich viel damit gewickelt und konnte gar nicht locker. Ich musste dann aufhören weil der MiFi drohte abzusterben
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- Rapunzel
- Beiträge: 22663
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Re: Die 'spinnerte' Terminologie
Ja, locker ist sozusagen das äh und öh bei der Sache
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