Tavernengeschichten

Plappern über andere Wesen, Welten und Wunderliches
Pywi
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Andalee war sonst nicht auf den Mund gefallen, denn schliesslich musste sie sich damals zuhause gegen 7 Brüder zur Wehr sehtzen. Aber dennoch fiel nun ihre Stimme recht mager und leise aus.

Ich... ich bin auf der Suche nach... nach einer Bekannten, die hier in Amona wohnen soll.

Was anderes konnte und wollte sie dem Mann nicht sagen. Sein Anblick ängstigte sie und doch waren seine Augen nicht böse, sondern eher nur interessiert.

Und das tust du gerade in der Dämmerung, wo sich das meiste Gesindel herumtreibt?


Ich hatte einen langen Weg hierher und sicher ist es besser in der Nacht in einer Stadt zu sein als irgendwo unterwegs. 


Wenn du dich da mal nicht irrst Mädchen. Amona ist nicht mehr die Stadt wie sie früher einmal war. Viele Menschen sind weggezogen und die zum Teil halbleeren Häuser haben Diebe, Mörder und weiss ich nicht was alles angezogen. Das ist auch der Grund, warum meine Herrschaft die meiste Zeit auf ihrem Landsitz leben. Sie sind nicht mehr gerne hier im Nebel.

Eure Herrschaft?
Andalee konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser kräftige und beeindruckende Mann sich von irgendjemandem etwas befehlen lassen würde.

Ich bin der Diener von Lord Overborn und seiner Gattin. Sie haben mir als ich als junger Mann einmal in Gefahr war das Leben gerettet. Und sie hatten auch die Güte mich hier einzustellen. Damals war ich noch ein Jungspund von 12 Jahren. Ich habe ihre Kinder aufwachsen sehen. Sein Blick schweifte in die Ferne und die junge Frau glaubte trauer darin zu lesen. Ich vermisse sie sehr.... Er seufzte auf und streckte sich aber gleich wieder. Seine Haltung war wieder herrisch. Dass ich dir das alles erzähle bedeutet aber nicht, dass ich dir glaube mein Kind.

Andalee wollte gerade aufatmen und sich freudlich verabschieden, als seine Stimmung wieder umschwang. Auch Tarakiir hielt sich wieder fester an ihrem Ohr fest, so dass sie kurz aufzuckte. Aber böse konnte wohl ein Mann nicht sein, der Kinder liebte.

Dann.... dann lasst ihr mich aber doch wieder gehen? Andalee versuchte ihr schönstes, gewinnendes Lächeln hervorzuholen.

Morgen früh kannst du gehen wenn du willst. Ich schick doch in der Nacht keine Kinder auf die Strasse!

Ich bin kein Kind mehr! Andalee stampfte mit dem Fuss auf.

Mit hochgezogener Augenbraue blickte der Mann sie an. Entschied sich dann aber diesen kindischen Ausbruch zu ignorieren, drehte sich um und ging vor Andalee ins Hausinnere. Über die Schulter rief er ihr dann noch zu: Ich heisse übrigens James. Alle Welt nennt mich so, warum nicht auch du. Komm iss mit mir Abendbrot und erzähle mir von dir.

James? War das aber ein seltsamer Name, den hatte sie noch nie gehört. Und da Andalee nichts lieber tat als Geheimnisse zu ergründen folgte sie dem Diener. Aber ich werde nicht hier schlafen, wenn ihr das meint....

Wenn du unbedingt die Nacht wach bleiben willst, so ist das deine Sache. Aber ich versichere dir, dass du hier in Sicherheit bist.


James ging vor Andalee her und sie folgte ihm. Neugierig sah sie sich dabei um. Es war ein riesiges, wunderschönes Haus. kein Wunder, dass die Herrschaft es nicht unbewacht zurückgelassen haben. Im Gang den sie gerade durchschritten waren rechts und links grosse Bilder an den Wänden. Darauf abgebildet grimmig dreinschauende Männer und ebenso ernst blickende Frauen. Vor einem Bild aber blieb Andalee stehen. Es zeigte ein junges Mädchen, das zwar auch ernst, aber irgendwie doch belustigt dreinblickte.

James, wer ist das da auf dem Bild?

Der Hühne blieb stehen und blickte zurück auf das Bild. Ach das? Das ist die Tochter von Lord Overborn. Ein liebliches Kind, doch leider sehr schwach. Sie war sehr unglücklich, als ihre Eltern sich entschlossen auf den Landsitz zu ziehen.

Betrübt wandte er sich um und ging weiter den Gang hinunter und öffnete dann eine Türe. Andalee schaute das Mädchen noch nachdenklich an und folgte dem Diener. Hinter ihm betrat sie den grossen Raum und staunte, als sie eine riesige Küche entdeckte. Da war eine Feuerstelle, an der man einen ganzen Ochsen hätte braten können. Riesige Kessel hingen über erloschenen Feuern.

Sagt mal James, habt ihr hier allein gekocht?

James, der gerade auf einem Tisch Brot schnitt blickte erstaunt auf und begann dann zu lachen. Nein mein Kind, dafür hatte es hier vier Köche und jede Menge Küchenpersonal. Die Herrschaften gaben gerne grosse Essen. Halb Ardonar war jeweils hier zu Gast beim Essen. Ich erinnere mich noch an das letzte grosse Essen hier. Da wurde der zwanzigste Geburtstag des ältesten Sohnes von seiner Lordschaft gefeiert. An die hundert Leute waren hier und haben nach dem Essen im grossen Ballsaal getanzt. Gedankenverloren schmierte er Butter auf die Brote. Und nun, nun lebe ich schon fast ein Jahr hier alleine. Die Herrschaften sind nur ein einziges Mal hergekommen um noch ein paar Truhen zu holen.

Andalee setzte sich zu James an den Tisch, ergriff dankend das ihr angebotene Butterbrot. Danke sehr. Sie verdrehte genüsslich die Augen. Frische Butter, das hatte sie schon so lange nicht mehr gehabt. Ihre Scheu vor dem Manne schwand immer mehr. Sie rang mit sich, ob sie sich ihm anvertrauen sollte, da zupfte sie Tara an den Haaren.

Ich hab auch hunger Andali.

Andalee tat, als ob sie irgendetwas angestrengt studiere und hielt dabei das Butterbrot in die Nähe von Tarakiir. Dieser griff beherzt zu und riss ein ziemlich grossen Bissen von dem Brot weg. Schnell verschwand er damit hinter den Haaren. Zum Glück hatte sich James gerade in diesem Moment abgewandt und kam mit einem Glas Milch zurück. Andalee betrachtete ehrfürchtig das durchsichtige Gefäss. Sie wusste, dass es das gab, aber gesehen hatte sie so etwas feines noch nie. Sie traute sich fast nicht, das Glas zu heben, aus lauter Angst, dass sie es zerbrechen könnte. James setzte sich ihr gegenüber und begann seinwerseits auch sein Brot zu essen.

Du kannst oben im roten Gästezimmer schlafen. Es ist das einzige Zimmer, das ich ab und zu lüfte und das nicht im Staub versinkt. Ausser die Gemächer der Herrschaft natürlich. Aber lass dir gesagt sein, rumschleichen und so ist nicht. Ich habe einen sehr leichten Schlaf.

Empört kniff Andalee die Augenbrauen zusammen. Ich bin keine Diebin!

Wer weiss, es passiert ja nicht jeden Tag, dass ein Kind wie du nachts durch die Strassen Amonas schleicht und nur, weil sie angeblich eine Bekannte sucht.

Es stimmt aber, ich suche die Gefährtin von Tara......
Andalee verschluckte sich und begann zu husten. Beinahe hätte sie den Namen ihres Freundes verraten. Sie blickte erschrocken auf. James schaute sie mit einer fragenden Mine an. Eine Augenbraue rutschte gerade wieder aufwärts.
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Also wie ich ja schon sagte, suche ich die Gefährtin eines Freundes. Eines besonderen Freundes. Er vermutet, dass sie irgendwo hier in der Stadt gefangen gehalten wird, denn ein weiterer Freund glaubt sie hier gesehen zu haben.

Andalee musste höllisch aufpassen, was sie sagte, um ja nichts zu verraten, das Tarakiir schaden könnte. Aber irgendwie glaubte sie, dass James ihr helfen könnte. Schliesslich lebte er schon fast sein ganzes Leben hier in der Stadt.

Hmmmm.... James Augenbraue rutschte wieder an seinen gewohnten Platz und sein Gesichtsausdruck wurde wieder freundlicher.
Es treiben sich Unmengen von dunklen Gestalten herum, seit die Nebel gekommen sind. In der Stadt hat es viele alte Häuser, die noch richtig grosse Keller haben. Da wäre es ein leichtes eine Frau zu verstecken.

James legte sein Kinn in eine Hand und schien angestrengt nachzudenken.

Nun, ich habe eine Bekannte, die ist.... nunja, sie kann mittels einer Glaskugel in verborgene Winkel sehen. Vielleicht würde sie dir ja helfen. Wenn ich dich zu ihr führe, muss ich dir aber die Augen verbinden, denn niemand darf wissen wer sie ist und welche Kräfte sie hat.

Andalee riss die Augen auf. James schien von einer Hexe zu reden. Noch nie war sie einer begegnet. Ihr meint eine Hexe? flüsterte Andalee ehrfürchtig. Das Nicken von James bestätigte ihre Vermutung. Aber warum darf denn niemand erfahren, was sie kann?

Sie will nicht an die Öffentlichkeit damit und diesen Wunsch respektiere ich.

Nachdenklich blickte er in die Ferne und Andalee glaubte sogar einen Glanz in seinen Augen zu sehen. Sie war nun doch sehr gespannt auf die Frau. Und vor allem auch darauf, ob sie ihr und Tara helfen konnte.

Natürlich werde ich mich auch daran halten... Versprochen! Andalee legte zur Bestätigung die Hand auf die linke Brust.

So, dann lass uns mal schlafen gehen. Mitten in der Nacht werden wir Fena eh nicht besuchen. Wir schauen morgen, ob sie da ist. James stand auf und ergriff den vielamigen Leuchter und ging ohne zurückzuschauen vor Andalee, die aufgesprungen war, die geschwungene Treppe hoch. Oben angelangt öffnete er eine Türe und entzündete dort im Zimmer ein paar Kerzen. Ein Raum, ganz in Rot gehalten tat sich vor dem jungen Mädchen auf, den sie als riesengross empfand. An den Wänden waren seidene Tapeten mit roten Rosen darauf. Die Fenster wurden von schweren roten Samtvorhängen bedeckt. An einer Wand stand ein grosses Bett, mit weissem Baldachin und schimmernden Vorhängen, auf denen rote Rosen gestickt waren. Davor eine schwere Truhe, einen Tisch mit vier Stühlen und daneben eine Sitzgruppe aus roten Polstermöbeln. So viel Reichtum in nur einem Zimmer hatte sie noch nie erlebt und mit vor Staunen offenem Mund ging sie durch den Raum.

Und ihr meint, dass ich wirklich hier schlafen soll?

James lächelte und nickte. Aber sicher mein Kind. Ich werde dich morgen früh wecken. Sei unbesorgt, hier bist du in Sicherheit.

Du kannst ihm vertrauen Andali, ich fühle sowas. Flüsterte Tarakiir nun an Andalees Ohr und sie erwiederte nun James lächeln.

Ich danke euch für die Beherbergung. Sicher werde ich mich eines Tages erkenntlich zeigen können.

Schmunzelnd verliess James das rote Zimmer und schloss leise die Türe.

Eine Zeitlang stand Andalee einfach nur so da und bestaunte jedes Detail dieses Zimmers. Hast du schon mal so was schönes gesehen Tara? Flüsterte sie. Tarakiir flog eine Runde durchs Zimmer und hielt sich dann vor dem Mädchen in der Luft.

Ein bisschen viel Rot finde ich, aber lass uns jetzt schlafen gehen. Morgen wissen wir vielleicht schon mehr.

Andalee nickte und zog sich, bis auf das lange Unterhemd aus und schlüpfte in das weiche seidige Bett. Noch nie war sie so weich gelegen und noch nie hatte sie so ein feiner Stoff umschmeichelt. Wohlig seufzend schlief sie ein, während Tara noch einige Zeit auf dem Kissen sass und grübelte, bis auch er sich hinlegte und einschlief.
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Andalee träumte wild und wachte schweissüberströmt auf. War da nicht ein Geräusch?

Andali! Andali! Aufwachen, schnell....

Der kleine Tarakiir hielt sich mit beiden Händen an ihrem Ohr fest und schrie hinein.

Schlaftrunken öffnete das junge Mädchen die Augen und fasste mit der Hand sanft nach dem Schreihals.

ich bin ja wach Tara, was gibt es denn?

Tarakiir umfasste ihren Daumen, als sie ihn hochhob und dann ansah.

Andali, wir müssen sofort etwas unternehmen, schau! Er zog sein Amulett hervor und es leuchtete nicht mehr in seinem ruhigen Blau, sondern es flackerte. Andaria ist in Gefahr, ihre Lebensgeister sind am schwinden!

Andalee war jetzt hellwach und erhob sich schnell und zog sich an. Dabei überlegte sie fieberhaft, was sie tun sollte. Halb angezogen rannte sie vor das Zimmer und schrie lauthals nach James. Dann rannte sie wieder zurück und holte noch die Jacke, die sie hastig über die noch offene Bluse anzog. Während sie weiterhin nach James rief, knöpfte sie die Bluse zu, zwar falsch, doch das störte sie in dem Moment nicht. Sie rannte durch die Flure und prallte gegen James, der gerade aus seinem Zimmer trat.

Langsam, langsam Kindchen, was ist denn los?

Anda... wir müssen sofort los, sie ist in Gefahr, sie.... Ach du meine Güte, sie lebt fast nicht mehr....

Von wem sprichst du? Du bist ja ganz aufgelöst, beruhige dich doch erstmal. Ich geh mich schnell fertig anziehen, du kannst mir währenddessen erzählen, setz dich dahin.

James drückte Andalee auf einen Stuhl, der vor seiner Zimmertüre stand und liess die Türe offen, während er schnell hineinging. Tarakiir flog auf die Schulter des Mädchens und wisperte: Du musst es ihm erzählen, nur er kann uns helfen. Es geht um Andaria, um meine liebe Andaria, sie darf nicht sterben.... Tarakiirs Stimme brach und er begann verzweifelt zu schluchzen.

Also begann Andalee hastig die Geschichte von Andaria und Tarakiir zu erzählen. Sie erzählte vom Medaillon und auch davon, dass es nun flackerte. Mittlerweile stand James neben ihr und blickte sie ernst an. Sie stand hastig auf.

Ich weiss, das klingt alles verrückt und unglaublich, aber es ist wahr, so wahr wie ich hier stehe....
Andalee sprach hastig, aus lauter Angst, James könnte ihr nicht glauben. Doch dieser nickte nur und ergriff die Hand des Mädchens.

Sei unbesorgt Andalee, ich glaube dir, denn ich weiss, dass es vieles gibt, was wir nicht sehen können. Aber komm, lass uns keine Zeit verlieren.

Mit grossen Schritten durchmass er die Halle und Andalee hastete hinterher, immer noch verwirrt, weil James ihr ohne weiteres diese unglaubliche Geschichte geglaubt hatte.

Draussen war die Nacht einem milchigtrüben Tagesanfang gewichen. Der Nebel hing nass und unfreundlich zwischen den Häusern. Die Geräusche die sie machten, wurden seltsam gedämpft und schon bald waren ihre Haare von vielen feinen Wassertröpfchen übersäht. James führte sie kreuz und quer durch die Gassen und Andalee erkannte, dass sie in einem Winkel der Stadt waren, den sie bisher noch nie besucht hatte. Man konnte schon das Meer riechen, also mussten sie nahe des Hafens sein.

James blieb vor einem Haus stehen, blickte sich suchend um und klopfte dann rhythmisch an die Türe. Nach einer Weile wiederholte er das Zeichen. Als er ein weiteres Mal anklopfen wollte, wurde die Türe einen kleinen Spalt weit aufgemacht. Eine auffallend hübsche Frau öffnete die Türe. Über ihr Gesicht breitete sich ein Lächeln, als sie James erkannte, ruhzelte fragend die Stirne, als sie Andalee sah, winkte aber beide hinein und machte hinter ihnen die Türe wieder zu.

Wortlos führte sie sie in einen sonderbaren, aber sehr angenehmen Raum. Überall hingen Büschelweise Kräuter und Blumen von der Decke. An den Wänden standen lange Regale mit Töpfen, die alle irgendwelche Zeichen trugen. Es roch nach Frühling, Sommer und Herbst zusammen. Mitten im Raum stand ein Tisch, auf dem eine runde Kugel ruhte. Die Frau wies Andalee und James einen Stuhl, die vor dem Tisch standen. Als das junge Mädchen verunsichert James anblickte, bemerkte sie, wie dieser die Frau mit unglaublicher Verzückung ansah. Er bemerkte aber Andalees Blick, und räusperte sich.

Ähm Andalee, darf ich dir Fena vorstellen? Eine liebe Bekannte und Freundin von mir. Fena lächelte bei seinen Worten und blickte Andalee warm an. Fena kann nicht sprechen, aber sie sieht in die Herzen der Menschen und sie weiss sicher bereits wer du bist.

Mit offenem Mund blickte Andalee von James zu Fena, welche ihr nun zulächelte. Doch sie staunte noch mehr, als diese die Hand ausstreckte und das kleine Amulet an Tarakiirs Brust berührte, der vor ihr auf dem Tisch stand und Fena immer nur anstarrte.
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Einen Moment herrschte gespanntes Schweigen in dem sonderbaren Raum. Andalee fühlte, dass hier etwas ganz besonderes passierte, nur wusste sie nicht was. Sie traute sich nicht, sich zu regen, sondern beobachtete nur Tarakiir und Fena. Letztere hielt nun das Medaillon von Tara auf einem Finger, dass es aussah, wie ein kleiner blinkender Regentropfen. Das Pulsieren des Leuchtens wurde schwächer und das Medaillon begann wieder regelmässig zu leuchten. Ja es begann sogar zu strahlen, so dass Taras Gesicht erhellt wurde. Dieser blickte immer noch ungläubig auf die Frau, bis er vor ihr auf die Knie fiel und seine Hände über seinem Kopf auf ihren Finger legte, von dem das Medaillon herabglitt.

Königin der Elfen, ich grüsse euch und verzeiht, dass ich euch nicht sofort erkannt habe. Ich habe davon gehört, dass ihr in die Welt der Menschen gegangen seid, aber ich wusste nicht, dass ihr nun hier seid.

Fena lächelte und zog Tarakiir an seinen Händchen wieder auf die Beine. Sie führte ihn zu der Glaskugel und legte seine Hände darauf. Er blickte starr hinein und schrie dann aus Leibeskräften. Andaria, Andaria, geliebte Andaria, wo bist du, ich werde dich suchen.

In der Kugel sah man eine zierliche Elfe, die irgendwo am Boden sass und mit auf die Knie gelegtem Kopf schlief. Rundum waren weisse Fäden zu sehen. Doch das Bild verblasste und man sah nur noch eine durchsichtige Kugel.

Überrascht blickte Andalee zu James, welcher ihr zunickte. Ja Andalee, Fena ist die Königin der Elfen, welche sich nach dem Krieg in einen Menschen verwandelt hat, um uns hier zu helfen. Sie verlor dabei ihre Stimme, erhielt dafür aber den Sinn, uns Menschen ins Herz zu schauen.

Ungläubig blickte Andalee Fena an. Diese lächelte und winkte das junge Mädchen zu sich. Scheu trat sie einen Schritt näher und überliess ihre Hand der Elfenkönigin. Sanft führte sie Andalees Hand auf die Glaskugel. Diese begann zunächst sich mit Nebel zu füllen und dann sah die Winzerin ihre Eltern und ihre sieben Brüder, sah ihr damaliges Zuhause und auch, wie sich der Jüngste mit seinem wenig älteren Bruder prügelte. Sie musste lächeln, als sie alle so sah, wie sie sie in Erinnerung hatte. Es schien bei ihr Zuhause noch genau gleich zu zugehen wie ehedem. Ihr Atem stockte, als sie bemerkte, wie ihre Mutter ihr genau in die Augen sah, zu lächeln anfing und winkte. Ja, sie winkte ihr Andalee zu. Es war unfassbar. Tränen rannen ihr die Wangen hinunter, ohne dass sie es merkte. Sie fühlte erst jetzt wie sehr sie ihre Familie vermisst hatte und war so dankbar, dass sie nun wusste, dass es ihnen gut ging.

Fena hob den kleinen Tarakiir, der schluchzend am Boden sass auf und barg ihn in ihrer Hand. Sie hielt nun selber ihre Hand auf die Kugel und deutete James an, dass er in die Kugel schauen solle.

Für Andalee unbekannte Häuserreihen und Ruinen waren zu sehen. Aber James sah sich alles konzentriert an und nickte dann.

Ja Fena, ich weiss wo das ist, ich werde die Zwei hinführen und ihnen helfen Andaria zu finden.

Die Elfenkönigin ging zu einem der Regale und holte eine Phiole, welche sie Andalee in die Hand drückte. Ihr Blick war klar und fest, als Fena sie ansah und Andalee wusste, dass sie den Inhalt der Phiole im richtigen Moment gebrauchen würde. Sorgsam steckte sie diese nun in ihre Lederhose. Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht, weil sie sich an den Bruder erinnerte, dem sie dieses Beinkleid kurz vor ihrer Reise entwendet hatte und welches ihr lieblings Kleidungsstück geworden war.

Andalee blickte wieder auf und wusste, dass sie nun aufbrechen mussten. Aber sie würden zu Fena zurück kommen, dessen war sie sicher.

Fena legte den vom Weinen erschöpften Tarakiir in Andalees Hände, welche ihn nun schützend in der Höhle ihrer beiden Hände barg.

Die Feenkönigin blickte Andalee fragend an. Die junge Winzerin wusste genau, was sie sie fragen wollte.

Ja Fena, ich werde auf ihn und Andaria achtgeben und ich werde sie euch beide bringen. Das verspreche ich, auch wenn es mein Leben kostet.


Ich hoffe, das wird nicht so weit kommen, dass wir um unser Leben kämpfen müssen. Wir haben in Fena eine starke Verbündete, die nicht zu unterschätzen ist. James ging zu Fena hin, nahm ihre Hand und küsste sie sanft auf den Handrücken. Ich werde auf alle aufpassen liebste Fena. Mit einem schweren Seufzer wandte sich James ab und ging zur Türe. Es war ihm kurz anzusehen, wie schwer es ihm fiel, von Fena weg zu gehen. Doch als er zurückblickte, war sein Gesicht wieder undurchdringlich und er blickte mit derselben freundlichkeit, die Andalee von ihm kannte. Einen kurzen Augenblick nur, konnte sie seine wahren Gefühle erkennen und sie nahm sich vor, jetzt erst recht alles nur erdenklich Mögliche zu tun, dass sie alle wieder gesund und heil zurückkamen.

Die Drei verliessen den von Kräuterduft und Wärme erfüllten Raum und verliessen das Haus. Es war schon längst Tag, doch der Nebel hielt einen grossen Teil des Tageslichtes zurück. Ein leiser Wind liess die Nebelschwaden wie Gestalten durch die Gassen ziehen. Fröstelnd zog Andalee ihre Schultern hoch und beeilte sich James zu folgen, der mit grossen Schritten vor ihr herging. Ohne zu reden eilten sie durch die Gassen, bis James vor einem grossen Häuserkomplex stehenblieb. Trist sahen die Fassaden aus. Die Fensterläden waren alle zugezogen und die Steinfiguren, die zwischen den Fenstern auf Sockeln standen, starrten blicklos und schon fast feindselig auf die Ankömmlinge.

Tarakiir regte sich, der immer noch in den Händen von Andalee sass. Diese öffnete die Hände und der Elf flog auf ihre Schulter.

Ich fühle Andaria... Seine Worte waren leise, doch Andalee vernahm sie, da er direkt neben ihrem Ohr gesprochen hatte.

Hier müsste es sein.
James deutete auf das Haus. Andalee nickte: Ja, bestimmt, Tarakiir fühlt Andaria. Lasst uns schnell rein gehen und sie suchen.

Doch das grosse Tor war zugesperrt. Suchend gingen sie den Wänden entlang und Tarakiir flog hoch zu den Fenstern um einen Einlass zu suchen, den er nach kurzer Zeit auch fand. Eine zerbrochene Butzenscheibe liess ihn ins Innere schlüpfen. Es war das Fenster über dem grossen Tor und Tarakiir flog in die grosse Halle. Viel sah er zwar nicht, denn die Fensterläden hielten das wenige Licht, das draussen herrschte fast vollständig zurück. Aber als seine Augen sich an das Dämmerlicht gewohnt hatten erkannte er, dass ein grober Balken quer über dem Tor dieses verriegelt hielt.

Tarakiir wo bist du? Andalee hatte gerade noch gesehen, wie ihr kleiner Freund zwischen den Fensterläden verschwand. James blickte fragend zu seiner Begleiterin zurück und folgte dann ihrem Blick zu dem Fenster.

Währenddessen war der kleine Weinelf zu dem Tor geflogen und betrachtete den Balken der es verschloss. Es war massives Holz und für ihn unmöglich den auch nur zu bewegen. Doch Tarakiir kümmerte das wenig, er schritt die Länge des Balkens ab und schien irgendwie Berechnungen anzustellen. Einem eventuellen Betrachter wäre das sicher komisch vorgekommen in Anbetracht der ernsten Situation. Nun flog der kleine Wicht auf den Boden, blickte noch einmal prüfend hoch und griff in seinen Wams. Dort zog er ein kleines Samenkorn hervor und legte es erneut prüfend auf den Boden.

Viel Wachstumsstaub streute er nun über das Korn und hielt angestrengt die Hände darüber. Und tatsächlich spross aus dem Korn zunächst ein feines Zünglein, daraus erwuchs ein Blättchen, ein Zweites und langsam immer mehr. Tarakiirs Augen glänzten, seine Stirn war nass vor Anstrengung und seine Hände schienen Funken zu sprühen. Aus dem kleinen Pflänzchen wurde eine grosse Pflanze, ja ein kleiner Baum, welcher immer noch in die Höhe wuchs.

Seht mal James, das Leuchten!
Andalee zeigte auf das Tor. An dessen unteren Rand schien ein Licht durch den Spalt. Aufmerksam gingen beide näher.

In der Halle des Hauses vollbrachte Tarakiir eine grosse Leistung. Die Pflanze hatte den Balken erreicht und drückte diesen in die Höhe. Langsam aber stetig höher und höher, bis dieser zu rutschen begann und mit einem Poltern aus den Halterungen glitt und zu Boden fiel.

Nun konnte James eine Seite des Tores aufstemmen. Er und Andalee traten in das Haus. James sah sich sofort um, ob hier Gefahr drohte, während Andalee zu Tarakiir lief und ihn auffing, weil dieser vor Erschöpfung torkelte. Das junge Mädchen war unheimlich froh, ihren kleinen Freund unversehrt zu finden. Auch bewunderte sie seine Intelligenz, mit der er ihr eindringen hier ermöglicht hatte.
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pegasus »

Die Geschichte ist soooooooooooooo schöne!!!!
Ich bin gespannt wie es weiter geht.

LG Pega
[align=center]~*Credendo vides*~
Wer glaubt der wird sehen
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coga1
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von coga1 »

:coga1:
Liebe Grüße,
conny.

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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Das Mädchen an der Theke blickte sich um und hörte, was eine Zuhörerin der anderen zuflüsterte und diese bestätigend nickte. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Mit einem Grossen Schluck Met spühlte sie ihre vom Reden trockene Kehle und fuhr mit dem Erzählen der Geschichte weiter......


Da standen sie nun in der riesigen Halle eines fremden Hauses. Es musste einer sehr reichen Familie gehört haben, denn kostbare Teppiche, Marmor und Seidentapeten zierten in grosser Fülle diese Eingangshalle. Aber überall lag auch dicker Staub, der davon zeugte, dass wohl lange Zeit niemand das Haus durch diesen Eingang betreten hatte.

Die kleine Gruppe ging langsam weiter ins Innere des Hauses. Andalee betrachtete die Bilder an den Wänden. Stolze Menschen blickten hochmütig auf sie herunter. Das junge Mädchen fühlte sich absolut nicht wohl hier. Aber dennoch mussten sie weiter, denn Tarakiir schien Andaria ganz deutlich zu fühlen, denn er zitterte am ganzen Leib. Andalee fühlte es deutlich, denn sie hielt ihn in der Hand.

Weisst du, in welche Richtung wir müssen Tara? Andalee hob den kleinen Elf nahe vor ihre Augen. Da sah sie mit erschrecken, dass er nicht zitterte, weil er Andaria fühlte, sondern weil es ihm schlecht ging. Er lag in ihrer Hand und schien fast nicht mehr zu atmen. Ein Schüttelfrost um den anderen liessen ihn erschauern.

James! James! Tara geht es nicht gut! Sie ging ein paar Schritte zurück und sofort ging es Tarakiir besser. Er erholte sich langsam auf ihrer Hand, schüttelte den Kopf und krächzte heiser. Andali, ich kann nicht weiter, ein Zauber hindert mich, es wäre mein Tod. Andali, bitte hilf! Dann sank er Ohnmächtig in ihrer Hand zusammen.

Mit grossen, fragenden Augen blickte sie zu James. Was machen wir bloss? Wir können ihn doch nicht hier zurücklassen! James blickte sie mit vertehendem Nicken an und drückte das Mädchen auf einen Stuhl.

Warte hier Andalee, ich werde versuchen durch den Zauber zu kommen.

Ängstlich kauerte sich die Winzerin in den grossen Sessel, ihre Hand beschützend über Tarakiir, der jetzt mit gleichmässigen Atemzügen zu schlafen schien. Doch bereits kurze Zeit später erschien James wieder. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und dicke Schweisstropfen standen auf seiner Stirne.

Ich komme nicht durch Andalee, der Zauber ist viel zu stark, oder ich bin noch viel zu sehr Elf, als dass ich es aushalten könnte. Du musst jetzt versuchen durchzukommen, denn du bist reinen menschlichen Blutes. Wenn du es nicht schaffst, dann niemand.

Das Mädchen stand auf und legte Tarakiir vorsichtig in die grosse Hand von James. Noch einmal blickte sie in seine gütigen, jetzt voller Verzweiflung blickender Augen.

Ich werde es schaffen James, das verspreche ich euch. Und so ging sie tapfer ins innere des Hauses. Sie fühlte nichts, das sie aufzuhalten versuchte. Aber es wurde immer dunkler und als sie am anderen Ende der Halle war, wusste sie einen Moment nicht, wohin sie jetzt gehen sollte. In diesem Moment entdeckte sie einen kleinen Spalt, der am Boden ganz wenig leuchtete. Vorsichtig ging sie näher und bemerkte, dass dies eine Türe war. Zögerlich legte sie ihre Hand auf die Türklinke und öffnete langsam die Türe. Sie war noch so froh, dass sie nicht knarrte. Aber ein kalter Lufthauch kam ihr entgegen und im Lichschimmer erkannte sie eine Treppe, die in die Tiefe führte. Langsam und vorsichtig stieg sie die Wendeltreppe herunter, an deren unteren Teil in regelmässigen Abständen Fackeln in die Wand gesteckt waren.

Unten angelangt sah sie einen langen, breiten Gang, wo mehrere Türen abgingen. Auch hier brannten die Fackeln. Zwischen den Türen standen grosse Schränke und sie wollte gerade auf die nächste Türe zugehen, als sie ein Geräusch hörte. Schnell drückte sie sich hinter einen Schrank und linste um die Ecke.

Aus einer der Türen trat eine kleine runzelige Frau mit einer Kerze in der Hand. Ihr Gesicht war wie eine Fratze und das Lachen darin, liessen bei Andalee alle Härchen aufstellen. Die Frau brummelte Worte und die Lauscherin spitzte ihre Ohren.

Elfenpack... ich werde euch ausrotten... allesamt..

Andalee erschrak und hielt sich schnell die Hand vor den Mund. Darauf wartend, dass die Frau ausser Sichtweite ging verharrte sie in dem Versteck. Dann schlich sie schnell zu der Türe, aus der die Frau gekommen war. Leise öffnete sie die Türe und erstarrte...
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Diamanda »

*hibbelhibbel*
Viele Grüße vom Unterfranken-Schnugi!

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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Hinter der Türe verbarg sich ein riesiger Hallenähnlicher Keller. Überall stapelten sich metallene Käfige. Die Käfige waren in allen Grössen und Formen vorhanden. Was aber Andalee erschreckt hatte, waren nicht die Käfige, die allesamt leer zu sein schienen, sondern die dicke fette Spinne, die einige Meter von ihr entfernt über den Boden von ihr weg kroch. Die Spinne war riesig, sie mochte gut doppelt so gross sein wie Andalee.

Die Winzerin schlüpfte, nachdem sie sich von dem Schrecken erholt hatte, in den grossen Keller hinein und versteckte sich hinter einem Stapel Käfigen. Hier überlegte sie fieberhaft, was die Spinne wohl bewachte?

Plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke und sie betrachtete den Käfig vor ihr etwas genauer. Meinte sie es nur, oder nahm sie darin eine wage Bewegung wahr? Andalee blinzelte und schaute noch einmal hin. Doch sie sah weiterhin nur einen leeren Käfig. Genau wie alle anderen auch.

Das Mädchen nahm nun allen Mut zusammen und flüsterte zu dem leeren Käfig: Mein Name ist Andalee. In dem Käfig schien nun die Luft zu Flimmern und ein piepsiges Stimmchen antwortete ihr: mein Name ist Orlof Antaros, bringe dich besser schnell in Sicherheit, bevor sie dich auch finden! Sowie Andalee den Namen des Elfen hörte, wurde er für sie sichtbar. Er sah erbärmlich aus. Abgemagert und blass, die Haut überspannte seine kleinen Knochen, wie Pergament. Seine Augen blickten traurig aus einem strubbeligen Kopf.

Während das Mädchen den halb verhungerten Elf ansah, begann es rund um sie zu wispern und viele feine Stimmchen flüsterten Andalee Namen zu. Wie durch ein Wunder tauchten in all den Käfigen kleine Elfen auf, sobald sie Andalee ihre Namen gesagt hatten. Das Gewisper pflanzte sich fort und erregte natürlich die Aufmerksamkeit der Spinne.

Pass auf Andalee, wenn dich Tarantula erwischt, dann lähmt sie dich! Fliehe, solange du noch kannst! Schnell!!!!
Andalee dachte nicht daran all die kleinen Elfen im Stich zu lassen. Doch einen Plan hatte sie auch nicht. Mit Schaudern sah sie, wie sich die Spinne umdrehte und mit ihren acht Augen den Keller durchforstete. Dann kam sie langsam mit wippendem Körper auf Andalee zu.

Andalee starrte auf die Spinne und suchte nach einer Möglichkeit, zu entkommen. Die Türe war zu weit weg und so blieb ihr nur der Angriff. Wild entschlossen rannte sie auf die Spinne zu, die je näher sie kam, desto grösser vor dem Mädchen aufragte. Andalee griff nach dem kleinen Dolch den sie im Gürtel trug und während die Spinne mit ihren Zangen nach ihr schnappte, duckte Andalee sich und schlüpfte unter der Spinne hindurch und stach ihr in den Leib, wo sie gerade traf. Klebrige, warme Körperflüssigkeit der Spinne rann an ihrem Arm herunter. Doch sie gab nicht auf und schlüpfte nun ganz durch, bevor die Spinne sich zu Boden liess. Nun stand Andalee hinter der Spinne und bevor sie sich umdrehen konnte, durchtrennte die Kämpferin ein hinteres Bein vom Körper.

Doch was war schon ein Bein bei deren Acht und so schnellte das haarige Monster herum und versuchte erneut Andalee zu packen. Doch die Stiche des Dolches hatten sie geschwächt und sie schleppte ihren Leib mühsam über den Boden. Doch unaufhörlich näherten sich die Greifzangen Andalee. Diese stach mit ihrem Dolch immer und immer wieder zu. Ein Vorderbein büsste die Spinne ein, als sie Andalee beinahe erwischte und dem Mädchen mit ihrer Zange eine tiefe Wunde in den linken Arm riss. Mutig kampfte sie weiter und schaffte es schliesslich, sich über ein haariges Bein, auf den Körper der Spinne zu retten.

Andalee fühlte, wie ihr schwummrig wurde. Die Verletzung am Arm pochte und das Mädchen ahnte, dass die Spinne ihr so ihr Gift verabreicht hatte. Die Winzerin steckte den Dolch ein und hielt sich krampfhaft an den Haaren der Spinne fest. Sie sah alles nur noch verschwommen und es wurde ihr schlecht. Sie drückte die andere Hand auf ihr rasendes Herz und fühlte die Phiole, die ihr Fena, die Elfenkönigin gegeben hatte. Mit zittrigen Fingern nahm sie sie hervor, öffnete sie und wollte gerade etwas davon auf ihre Wunde tun, als ein Aufschrei von hundert kleinen Stimmchen durch das Gewölbe hallte:

DIE SCHWARZE HEXE!

Andalee erschrak und liess die Phiole fallen. Schnell streckte sie ihren Arm aus und wollte nach der Phiole greifen, die sich in dem pelzigen Körper der Spinne befand. Das Mädchen schwankte und konnte nur mit grosser Mühe ihre Augen offen behalten. Das Gift der Spinne begann zu wirken und Andalee wurde zunehmend schwächer. Sie hörte nur noch den Aufschrei der Alten, als sie auf den riesigen Laib der Spinne sank.

Tarantula, was hast du? Was ist mit dir mein Liebling?

Andalee's Hände tasteten über den Spinnenlaib und endlich ertastete sie die Phiole. Doch beim Berühren rutschte diese von ihr weg und der ganze Inhalt ergoss sich auf den Laib der Spinne. Diese bäumte sich wie unter Schmerzen auf und Andalee, die sich krampfhaft an ihr festhalten wollte, glitt auf dem Nassen Körper ab und rutschte nun kraftlos und ohnmächtig zu Boden.

Das Mädchen sah nicht mehr, wie die Spinne im Todeskampf sich am Boden wälzte und sie beinahe erdrückte. Sie hörte auch nicht mehr die schrillen Schreie, die die Hexe von sich gab, als diese zu ihrer geliebten Spinne gerannt kam. Eine tiefe Ohnmacht breitete sich über Andalee.

Die Elfen schrien alle auf, als sie Andalee so kraftlos von der Spinne gleiten sahen. Nun waren sie alle verloren. Niemand konnte ihnen mehr helfen. Ihre kleinen Schreie vermischten sich mit dem Gekreische der Hexe, die in allen Tönen Andalee verfluchte. Denn Tarantula war tot. Deren Glieder zuckten noch leicht, doch das Leben war aus ihr gewichen.

Mit wutverzerrtem Gesicht erblickte nun die Alte das Mädchen, das am Boden lag. Mit einem Aufschrei stürmte sie auf Andalee zu, blickte hasserfüllt auf sie herunter.
Du hast mir das Liebste genommen das ich hatte du kleine Kröte, dafür sollst du mir büssen! Ich werde dich hundert Tode sterben lassen du Miststück!

Die Schwarze Hexe schleifte Andalee unter Ächzen und Keuchen zu einem grossen Käfig und schloss die Winzerin darin ein. Andalee atmete nur noch schwach, doch immer noch war Leben in ihr. Ihr junges Herz war immer noch kräftig genug, um gegen das Gift zu kämpfen.

Mit einem irren Lachen drehte sich die Alte um und schlurfte zur Türe.

Niemand! NIEMAND nimmt mir das Liebste weg ohne Busse. Ich werde jetzt einen Trank brauen, der mir eine neue Sklavin beschert und den Elfen Angst und Schrecken bereiten wird.

Die Alte blickte sich um und schrie die Elfen an. Sie wird ein noch besserer Wächter werden als Tarantula es war. Sie wird euer Untergang sein. Elfenpack! Sie wird euch alle zusammentreiben. Alle inklusive eurer Königin. Sie wird sie mir auf dem Silbertablett servieren. Sie wird mir gehorchen und die anderen werden ihr vertrauen.

Mit markerschütterndem Gelächter verschwand die Alte durcht die Türe und man hörte nur noch das Rasseln der Schlüssel, den sie in der Türe umdrehte.
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Die kleinen Elfen schrien alle durcheinander und hofften damit Andalee wieder zum Leben zu erwecken. Doch das junge Mädchen lag wie tot in dem Käfig. Ihr Atem ging flach und stossweise. Es schien nur noch wenig Leben in ihr zu sein.

Es ging nicht lange und die Alte kam wieder zurück, in der Hand einen dampfenden Kelch, den sie zum Käfig trug. Sie öffnete und zerrte Andalee soweit auf, dass sie ihr den Trank einflössen konnte. Tropfen um Tropfen fiel in den halbgeöffneten Mund von Andalee. Ein Zucken ging durch ihren Körper, sie hüstelte und plötzlich wurde sie von einem Hustenanfall geschüttelt. Mit matter Geste versuchte sie sich zu befreien und schlug dabei den Kelch aus der Hand der Alten.

Dummer Trampel, kannst du nicht aufpassen?

Andalee öffnete die Augen. Konnte aber zunächst nicht viel sehen, denn Tränen schwammen in ihren Augen wegen dem Husten. Doch dann schälte sich langsam das Bild einer runzeligen Frau heraus. Sie kannte diese Frau nicht und doch wusste sie, dass sie ihr wichtig war. Andalee wusste nicht warum und wollte auch nicht darüber nachdenken. Schon eher interessierte es sie, wo sie hier war.

Wo bin ich?

Zuhause bist du Göre, wo denn sonst. Und nun beeile dich, ich habe eine Aufgabe für dich. Komm mit!

Andalee blickte sich erstaunt um und sah jede Menge Käfige rumstehen. Auch sie selber lag in einem Käfig. Und das sollte ihr Zuhause sein? Irritiert aber gehorsam folgte sie der Alten. Als sie aus dem Holzkäfig trat in dem sie gelegen hatte sah sie noch mehr Käfige eine riesige Halle voller Käfigen. Und mitten dazwischen lag eine riesige Spinne.

Die Alte ging zu der Spinne, holte eine Phiole aus den Falten ihres Rockes und goss den Inhalt über die Spinne. Dazu brummelte sie beschwörende Formeln. Andalee verstand nur Wortfetzen und sie blieb vorsichtig stehen.

versatur... statu... caelestibus... lapillis


Es knirschte und krachte und plötzlich stand eine steinerne Spinne mitten im Raum, die sie anzustarren schien. Die Alte strich beinahe zärtlich über den Stein und seufzte tief auf. Dann drehte sie sich um und deutete mit einem Handzeichen ihr zu folgen. Andalee blickte sich noch einmal in diesem komischen Raum um und verstand überhaupt nichts. Aber sie folgte der Alten.

Vor der Türe waren weniger Fackeln und von daher war es noch dunkler als in der Halle vorhin. Die Alte schlurfte vor ihr durch den Gang, und öffnete eine andere Türe. In diesem Raum brannte in der Mitte ein grosses Feuer und über dem Feuer hing ein grosser Kessel dessen Inhalt blubberte. An den Wänden standen Regale, die über und über voll mit Phiolen, Kisten und Gläser aufgereiht waren.

Setz dich! Die Alte zeigte auf einen hohen Stuhl, der vor einem alten Tisch stand und Andalee setzte sich gehorsam hinein. Dabei legte sie ihre Arme auf die breiten Lehnen, die sich wie Schlangen von einer Lehne über das Rückenpolster zur anderen Lehne zogen. Das junge Mädchen beobachtete nun, wie die Frau mit einem Lappen zu ihr kam, aus einem Gefäss etwas auf den Lappen träufelte und den feuchten Lappen nun auf ihre Wunde presste.

Andalee schrie vor Schmerzen auf und im Moment des stärksten Schmerzes sah sie eine kleine Gestalt, die Andalee flehend anblickte, sie zu sich winkte, als wäre es immens wichtig. Aber wie der Schmerz gekommen war, so verblasste er wieder. Die Alte nahm zufrieden nickend den Lappen wieder weg und zu Andalees erstaunen verschloss sich ihre Wunde wie durch ein Wunder. Verwirrt blickte sie zu der runzeligen Frau und verstand die Welt nicht mehr.

Krampfhaft versuchte sie sich an das Bild zu erinnern, das sie gerade gesehen hatte, konnte sich aber nur noch schemenhaft erinnern. Die Stimme der Alten riss sie aus ihren Gedanken. Diese hielt eine Schriftrolle in der Hand und fuchtelte damit vor Andalees Nase herum.

Den bringst du jetzt zu der Kräuterfrau. Du wirst direkt zu ihr hingehen und nichts anderes tun als diese Rolle auf die Treppe legen und anklopfen. Dann kommst du unverzüglich zurück. Verstanden!

Ja, ja natürlich. Andalee nickte, stand wie in Trance auf und stopfte sich die Schriftrolle in den Hosenbund.

Die Alte ging zur Türe voraus und winkte dem Mädchen zu ihr zu folgen. Durch lange Gänge hindurch und immer wieder Treppen hoch führte sie Andalee schliesslich ans Tageslicht. Sie standen in einer Höhle, die zum Meer hinausführte.

Die Alte blickte Andalee noch einmal kritisch an und sagte beschwörend: du wirst mit niemandem reden, sondern nur deinen Befehl ausführen!

Andalee nickte: Ja, das werde ich.
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pegasus »

"Mist Hexe...." schnell schlug sich das Tier vor dem Fenstre den Flügel vor die Nüstern, stellte die Ohren noch weiter nach vorne um der Geschichte weiter zu folgen.

:gg: :gg:

So schön!!
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Wer glaubt der wird sehen
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Staunend ging Andalee durch die Strasse, welche kalt und nass vor ihr lag. Nebel hing bis auf den Boden und wirbelte vor ihr auf, wenn sie die Arme hob. Schnell war ihr Umhang, den die Alte noch über sie geworfen hatte mit feinen Tautropfen bedeckt. Das junge Mädchen wusste nicht wer, noch wo sie war. Aber sie wusste, wo sie hin musste und wie sie dahin kam. Sie grübelte eine ganze Weile darüber, warum das so war. Aber sie fand keine Antwort und so liess sie diesen Gedanken fallen. Ein Gedanke aber beschäftigte sie dennoch. Was war das für ein Wesen, das sie gesehen hatte, als die Alte ihre Wunde heilte? Und woher stammte die Wunde?

Andalee zog ihren Ärmel hoch und betrachtete die Haut auf dem Arm. Eine Wunde war nicht zu sehen, aber eine Narbe, die wie eine dicke fette Spinne aussah. Vorsichtig betastete sie die Narbe, strich leicht darüber. Wie elektrisiert zog sie die Hand zurück, als erneut wie ein Blitz dieses Bild durch ihr Hirn schoss. Ein Bild von einem kleinen Wesen, das sie flehend ansah. Sie wusste, sie kannte dieses Wesen. Es musste sehr klein sein, denn es sass in dem Gedanken auf ihrer Hand. Andalee hob ihre Hand und betrachtete ihre Hand und blickte dann an sich herunter. Alles an ihr schien fremd.

Sie blieb stehen und schaute sich um. Keine Menschenseele schien in der Stadt zu sein. Die Häuser in dieser Strasse waren heruntergekommen, zum Teil sogar zerstört, als wäre ein Sturm durch die Stadt gefegt. Sie hätte gerne jemanden gefragt, wo sie denn hier sei, doch das einzige Lebewesen war eine Katze, die fauchend hinter einem Fass hervorschoss und auf den nächsten Baum kletterte.

So ging Andalee weiter und gelangte nach einiger Zeit auch zum Haus der Kräuterfrau. Das Mädchen blieb stehen und klopfte an die Türe. Lange Zeit passierte nichts und Andalee wollte schon wieder gehen, als sie ein Geräusch an der Türe hörte. Andalee klopfte erneut und rief: Hallo ich habe eine Nachricht für Euch!

Die Türe öffnete sich und eine ältere Frau trat heraus, blickte sich suchend um und zog dann Andalee schnell herein. Das Mädchen folgte der Frau und war froh in einen warmen trockenen Raum zu gelangen. Es roch angenem nach Gewürzen und Kräutern. Mit staunenden Augen betrat Andalee den Raum wo viele Kräuter von der Decke hingen. Andalees Aufmerksamkeit wurde auf eine gläserne Kugel gelenkt, die mitten im Raum auf einem Tisch stand. Die Frau musterte das Mädchen besorgt und fragend.

Andalee griff in ihren Hosenbund und zog daraus die Schriftrolle hervor und überreichte sie der Frau. Diese nahm das Pergament entgegen, zeigte auf einen Stuhl und gebot dem Mädchen mit einer Geste, es solle sich setzen.

Entschuldigung, ich muss gleich wieder gehen.

Die Frau legte Andalee die Hand auf die Schulter und zeigte erneut nur mit einer Geste, dass sie sitzenbleiben solle. So blieb sie sitzen und beobachtete die Frau, die das Pergament entrollte und las. Es entging ihr nicht, dass die Frau beim Lesen blass geworden war. Nun blickte die Frau sie sehr nachdenklich an, legte die Schriftrolle beiseite und ging zu der Glaskugel. Sie legte ihre Hände darum und blickte längere Zeit hinein ohne etwas zu sagen.

Andalee wusste nicht, was sie hier noch sollte und erhob sich.

Die Frau blickte sehr ernst von ihrer Kugel hoch und winkte Andalee zu sich. Neugierig ging das Mädchen näher und liess es sogar zu, dass die Frau ihre Hand nahm und sie auf die Kugel legte. Andalees Blick wanderte von der Frau zu der Kugel. Sie sah darin Nebel wabern. Doch kurz darauf lichtete sich dieser Nebel und Andalee sah die Alte, die ihr die Wunde versorgt hatte. Doch sie sah noch mehr, sie sah auch, wie diese Wunde zustande gekommen war. Auch wenn sie sich nicht selbst daran erinnerte, so sah sie die ganze Geschichte, wie sie mit der Spinne gekämpft hatte und wie die Alte sie in den Käfig zerrte.

Andalee schwirrte der Kopf, sie wusste nicht, ob das was sie sah die Wahrheit war, oder ob der schwere Duft der Kräuter ihr den Kopf vernebelten. Es wurde ihr schwindlig und sie zog ihre Hand von der Kugel weg. Dann blickte sie die Frau an und schüttelte den Kopf.

Das glaube ich nicht, was ich hier gesehen habe, schliesslich hat sie mich gesund gemacht. Sie hätte mich ja töten können, aber sie hat mich gepflegt.

Die Frau zeigte zu der Glaskugel und deutete sie solle ihre Hand wieder darauf legen. Doch Andalee schüttelte den Kopf...

Nein! erzählt mir, was los ist, warum sagt ihr nichts? Warum zeigt ihr mir Dinge, an die ich mich nicht erinnere?

Erneut zeigte die Frau auf die Kugel, doch Andalee fürchtete sich davor noch mehr verwirrende Dinge sehen zu müssen, die ihr noch weniger klar waren. Sie schüttelte heftig den Kopf und hob wie abwehrend die Hände vor sich. Langsam ging sie rückwärts in Richtung Türe. Ein Kampf tobte in ihrem inneren. Die Frau da vor ihr sah sehr lieb und gütig aus, doch sie kannte sie nicht und die Alte Frau, die ihre Wunde versorgt hatte, hatte ihr verboten mit jemandem zu reden. Andalee drehte sich um und wollte das Haus verlassen, als die Frau ihr nachsprang und sie heftig bei der Schulter fasste und sie umdrehte.

Andalee wollte sich losreissen, hielt aber inne, als sie die Augen der Frau sah. Es waren die gleichen Augen, wie die von dem kleinen Wesen, das sie in dem Bild in ihrem Kopf gesehen hatte. So blieb sie stehen und liess es sogar zu, dass die Frau ihre Hände an ihre Stirne hielt. Die Frau schloss die Augen und im gleichen Moment stürmten viele Bilder auf Andalee ein. Sie sah Tarakiir und ihren Weinberg. Sie sah auch James und wie sie mit den Beiden schon einmal hier in diesem Raum stand. Die Hände der Frau begannen zu zittern und es schien, als ob es ihre ganze Kraft kostete, Andalee diese Bilder zu zeigen. Kraftlos liess sie die Arme sinken und sah Andalee bittend an.
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Ein Sturm der Gefühle brach über Andalee hinein. Wie ein Nebel lichtete sich ihre Vergessenheit. Sie begann sich wieder zu erinnern, erinnern an die Geschehnisse im Keller der alten Hexe. Nicht länger betrachtete sie diese als ihre Wohltäterin und Helferin.

Das junge Mädchen nahm die zitternden Hände von Fena und führte sie stützend zu einem Sessel.

Verzeiht, dass ich euch nicht erkannt habe, ja sogar einen Moment als Feindin angesehen habe. Ich weiss nicht, was mit mir los war, ich war wie von Sinnen.

Fena nickte lächelnd und griff nach einer Flasche die neben ihr auf dem Tisch stand. Ihre Augen blickten zu einem Regal und Andalee folgte ihrem Blick. Auf diesem Regal standen wunderschöne Kristallgläser, die geschliffene Weintrauben als Zierde trugen. Das Mädchen blickte zurück zu der Elfenkönigin, welche bestätigend nickte, stand auf und holte ein Glas vom Regal. Fena aber deutete ihr, als sie sich umdrehte, sie solle gleich zwei Kelche bringen. Sorgfältig trug Andalee die kostbaren Gläser zu der Frau und stellte sie auf den Tisch. Fena schenkte beide Gläser zur Hälfte voll und hob dann die Kelche und bot einen Andalee an.

Das Getränk schimmerte golden in den Gläsern und verströmte einen verführerischen Duft. Mit kleinen Schlucken tranken sie beide und Andalee fühlte, wie die Kraft in ihre Glieder floss. Es schmeckte nach Honig und Wein, nach Sonne und Frühling. Sie konnte sich nicht erinnern jemals etwas so köstliches getrunken zu haben. Als sie das Glas absetzte, blickte sie Fena fragend an.

Sagt, wie kommt es, dass ich von dem Gift der Spinne nicht gestorben bin? Warum wirkt der Zauber der Hexe nicht mehr? Warum...

Fena hob lächelnd die Hand und führte erneut Andalees Hand auf die Glaskugel. Durch wabernden Nebel sah Andalee noch einmal die Szene, wie sie auf der Spinne sass und die Phiole sich über dieses Rieseninsekt ergoss. Sie selbst wurde dabei auch nass vom Inhalt. Was für Tarantula tödlich war, war für Andalee heilend. Da sie aber die Tinktur nur auf der Haut hatte, war sie nicht genug geschützt und so konnte die Hexe sie zunächst verhexen.

Und was machen wir jetzt? Wo sind Tarakiir und James? Sie warteten doch auf mich in der grossen Halle des Hauses.

Mit einem Seufzer neigte Fena den Kopf erneut zur Glaskugel. Da sah Andalee, dass die beiden immer noch in der Halle sassen, tief und fest schlafend.

Aber die können doch nicht die ganze Zeit geschlafen haben? Oder wurden sie etwa auch...
. Fena nickte Andalee zu ... verhext?

Habt ihr irgendein Mittel, das ich ihnen bringen kann? Ich muss sie so schnell wie möglich befreien.... ich


Wieder hob Fena die Hand um Andalee zu stoppen. Mit Gesten, Zeichnungen und mit Hilfe der Glaskugel erläuterte die Elfenkönigin Andalee ihren Plan, wie sie vorgehen solle. Das junge Mädchen hatte hochrote Wangen vor Aufregung, fragte immer wieder nach um ja alles richtig verstanden zu wissen.

Sorgfältig versteckte sie all die kleinen Dinge, die Fena ihr reichte und wiederholte die Wirkungsweise der Dinge. Fena verstand es meisterhaft, ihr alles ohne Worte zu erklären, wurde nie ungeduldig, wenn Andalee etwas missverstand. Als die Winzerin alle Dinge verstaut hatte, blickte Fena sie sehr ernst an, reichte ihr beide Hände und drückte sie fest.

Ich werde mich vorsehen Majestät. Nun bin ich gut gerüstet und bestimmt werde ich erfolgreich sein und euer Volk befreien. Ich verspreche es....

Fena zog Andalee einen Umhang über die Schulter. Das Mädchen fühlte die feine Seide, jedoch sah sie den Stoff nicht. Es war, als würde sie gar keinen Umhang tragen. Aber sie fühlte sich damit beschützt und mit einem Lächeln verabschiedete sie sich von der Elfenkönigin und trat mit einem tiefen Seufzer auf die Strasse hinaus.

Während sie durch die Gassen der Stadt ging, wiederholte sie in Gedanken alles, was ihr die Elfenkönigin zu verstehen gegeben hatte. Sie würde so tun, als hätte sie ihren Auftrag ausgeführt und käme nun zurück. Andalee hoffte, dass sie sich gut genug verstellen konnte, denn Lügen war noch nie eine Stärke von ihr gewesen. Aber sie musste es einfach schaffen. Hecktisch tastete sie all die Verstecke an ihrer Kleidung ab, wo sie die Dinge von Fena versteckt hielt. An einer Kette auf ihrer Brust hing die Phiole, in der ein Zaubertrank für die Hexe war. Diese hielt sie einen Moment krampfhaft fest und rannte dann so schnell sie konnte um ihren schweren Auftrag zu erfüllen.
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Keuchend und schwitzend erreichte die junge Winzerin den versteckten Eingang in der Höhle, von dem aus sie losgeschickt wurde. Fest presste sie ihre zitternden Hände auf das heftig pochende Herz. Hastig stieg sie den muffigen feuchten Gang entlang. Sie musste einfach das Volk der Elfen retten, denn sonst würde es nie mehr gutes Wachstum geben. Es gäbe keine Pflanzen mehr, die richtig gedeihen. Die Menschheit würde zwar nicht aussterben, aber sie würden hungern müssen. Es waren die Elfen, die den Menschen halfen, dass sie gute Ernte machen konnten. Und nun lag es an ihr, dieses Elfenvolk zu retten.

Als sie die versteckte Türe erreichte, atmete sie noch einmal tief ein und klopfte dann an die Türe. Sie versuchte einen starren Blick zu halten und ihre Nervosität zu verbergen.

Die alte Hexe öffnete ihr und zum ersten Mal sah sie, dass die Alte stechende, gelb leuchtende Augen hatte. Wenn sie nicht verhext gewesen wäre, nie hätte sie dieser Frau vertraut. Jetzt aber musste sie lügen und sie hoffte, dass sie es glaubwürdig tun könne.

Aaah da bist du ja endlich krächzte die Alte Hast du die Schriftrolle abgegeben?


Andalee unterdrückte den Impuls heftig zu nicken und war froh, dass das Licht hier unten nicht so gut war. Mit monotoner Stimme beantwortete sie die Frage. Ja das habe ich. Die junge Frau zuckte erschreckt zusammen, als die Alte ein höhnisches, krächzendes Lachen hören liess. Zum Glück hatte sich diese schon umgewandt und stieg vor Andalee die Treppen hoch. So bemerkte sie nicht, dass Andalee schnell einen Stein in die Türe klemmte und einen kleinen Glimmkäfer darauf setzte. Sobald sie ausser Hörweite waren, würde er leuchten und diesen geheimen Zugang sichtbar machen.

Komm mit Trampel, du musst die Käfige sauber machen. Und dann richte den grossen Kerker her, wir wollen doch die Hoheit gebührend empfangen. Und wieder ertönte das widerliche Lachen, welches dem Mädchen Schauer über den Rücken jagten.

Auf halber höhe zum Haus wies die Hexe Andalee zu dem Raum wo die Käfig standen. Mit einer Handbewegung nahm sie den Zauber von der Türe und diese öffnete sich. Steiff stakste das Mädchen an der Hexe vorbei in den Raum und drückte im Vorbeigehen schnell einen Samen, den sie schon lange in der Hand verborgen hielt ins Türschloss. Dieser Samen keimte sofort im inneren der Türe und fortan würde kein Zauber der Welt mehr das Holz verzaubern können.

Du putzt jetzt alle Käfige die noch da an der Wand stehen, ich erwarte, dass du sie alle von den Spinnweben befreist, damit ich die restliche Gefolgschaft der Elfenkönigin darin einmotten kann. Und dann öffne auch den grossen Käfig, denn dort wird die Hoheit persönlich ihre letzte Zeit verbringen.

Andalee versuchte sich nichts anmerken zu lassen, dass sie all die kleinen Elfen in den Käfigen sah. Dass sie sah und hörte, wie sie alle aufschrien, als die Hexe von der Elfenkönigin sprach. Es fiel ihr unglaublich schwer zu sehen, wie dürr und krank einige der kleinen Elfen aussahen. Und doch musste sie jetzt so tun, als würde sie dem Befehl der Hexe gehorchen. Mit eckigen Bewegungen ging sie zu den Käfigen, die auf einem grossen Haufen gestapelt waren und begann diese herunter zu nehmen und von den Spinnweben zu befreien. Sie tat als höre sie die Hilferufe der Elfen nicht, die verzweifelt ihre Namen ruften, um sich für Andalee sichtbar zu machen.

Die Alte blickte ihr eine Zeitlang zu und wandte sich dann befriedigt knurrend ab und liess hinter sich die Türe ins Schloss krachen. Eine Weile klapperte sie weiter mit den Käfigen, um ja nicht aufzufallen, dass sie eigentlich anderes im Sinn hatte. Einen Käfig klappernd in der Hand, öffnete sie mit der anderen Hand den ersten Käfig mit einem Elfen drin. Dieser blickte ungläubig an ihr hoch und flog dann schnell aus dem Käfig um Andalee zu helfen die anderen Käfige zu öffnen. Immer mehr Elfen umschwirrten Andalee und gemeinsam öffneten sie alle Käfige. Einige Elfen waren zu schwach um aufzustehen. Denen gab Andalee einen Tropfen aus einer Phiole, die sie aus dem Stiefel gezogen hatte.

Ich werde euch jetzt die Türe aufmachen und ihr müsst so schnell wie möglich die Treppe herab fliegen. Den unteren Eingang habe ich einen Spalt offen gelassen. Ein Leuchtkäfer wird euch den Weg weisen.


Mit einem heftigen Kopfschütteln gebot sie auch den Elfen zu fliehen die tapfer bei ihr bleiben wollten.
Ihr müsst alle gehen, sonst geht der Plan der Elfenkönigin nicht auf. Los.... beeilt euch!
Nachdem die Elfen alle den Keller verlassen hatten, schloss Andalee leise die Türe wieder und fuhr fort, die Käfige zu putzen. Sie musste immer wieder ihre Nervosität unterdrücken. Was, wenn der Plan nicht funktionierte?
Schnell schüttelte sie die Bedenken ab und klapperte weiter mit den Käfigen herum. Ein Luftzug verriet ihr, dass die Türe aufgegangen war. Ein Markerschütternder Schrei begleitete das Hereinkommen der Hexe.

Quiiiiiiiiiii..... WO SIND SIE HIN? WAS HAST DU GETAN?

Andalee drehte sich steiff um. Ich weiss nicht was ihr meint? Ihre Stimme war monoton und teilnahmslos.

Warum sind die Käfige leer? Die Stimme der Hexe überschlug sich, doch Andalee blieb immer noch teilnahmslos und blickte sie verständnislos an.

Ich weiss nicht was ihr meint? Die Käfige waren doch immer leer.

Die Hexe schnappte nach Luft und blickte Andalee ungläubig an. Ihr Blick wechselte zwischen dem Mädchen und den Käfigen. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich unglauben ab. Dann aber verzog sich das eh schon hässliche Gesicht zu einer wütenden Fratze.

Ich weiss nicht wie sie es geschafft haben, aber ich habe noch den Halbmenschen in meiner Gewalt. Er ist das Liebchen der Elfenkönigin. Den wird sie sicher nicht kampflos aufgeben. Und wenn sie kommt, werde ich sie gebührend empfangen.

Komm Trampel, du musst mir helfen ihn in den Keller zu schaffen.


Andalee hauchte ein "ja" und folgte der Hexe mit eckigen Bewegungen.

Nachdem sie einige Gänge und Treppen überwunden hatten, stand Andalee neben der Hexe im grossen Eingang des Hauses. In der Mitte lag ein Mann am Boden. Andalee zog es das Herz zusammen, als sie James erkannte. Neben ihm lag bewegungslos Tarakiir. Beinahe unmenschliche Beherrschung forderte es Andalee ab nicht einfach hinzurennen um zu sehen, was mit den Beiden war.

Los, hilf mir, ich werde mal Maiestäts Liebchen aufwecken.

Andalee beugte sich herunter und während sich die Hexe um James kümmerte, liess das Mädchen eine winzig kleine Kugel in Tarakiir's Mund gleiten. Dieser begann sich zu regen und blickte verschlafen zu Andalee hoch. Noch ehe er etwas sagen konnte, zeigte ihr Gesichtsausdruck, dass er still sein solle.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich auch James langsam regte. Dies war der Zeitpunkt, der ihr die Elfenkönigin genannt hatte. Schnell griff sie sich in den Ausschnitt und holte die andere Phiole hervor. Mit einem Ruck riss sie daran und zerriss damit die Kette. Mit aller Kraft schleuderte sie die Phiole der Hexe vor die Füsse.

Die Phiole zerbrach und rotgelber Rauch stieg hoch und umhüllte die nun vor Schmerzen brüllende Hexe. Der Rauch begann sich zu drehen, zuerst langsam, dann immer schneller und schneller. Der Schrei der Hexe verebbte und gleichzeitig wurde der Rauch durchsichtig und hinterliess nur noch ein Häuflein Asche auf dem Steinboden.

Andalee die dem Ganzen mit offenem Mund zugeschaut hatte, sprang nun zu James und half ihm aufzustehen. Er war immer noch ziemlich schwach, aber nicht schwach genug um Andalee nicht zu danken.

Zusammen verliessen sie dieses ungastliche Haus und begaben sich zu der Elfenkönigin, die sie schon lächelnd in der Türe ihres Hauses erwartete. Andalee wusste, dass sie sie die ganze Zeit über die Glaskugel bewacht und beschützt hatte.

Mit Tränen in den Augen ergriff James die schmale Hand der Elfenkönigin. Diese ergriff die andere Hand von James und begann sich langsam mit ihm zu drehen. Funken und Sternchen blinkten auf. Die Beiden hoben sich immer schneller drehend vom Boden ab. Ein blendendes Licht strahlte plötzlich auf und die beiden sanken als kleine Elfen auf Andalees Augenhöhe.

Andalee sah in zwei glücklich leuchtende Gesichtchen. Und zum ersten Mal sprach die Elfenkönigin zu Andalee.

Mein liebes Kind, du hast mein Volk und mich gerettet und du hast mir meinen Elfenkönig zurückgebracht. Er war nämlich vor vielen Jahren auch von der dunklen Hexe in ein Menschenkind verzaubert worden.

Du sollst fortan ein Teil der Natur sein und alles wird um dich herum wachsen und gedeihen. Und wenn du einmal Hilfe brauchst, so sage es dem nächsten Baum und wir eilen dir zu Hilfe. Du wirst keinen Elfen mehr brauchen, damit deine Saat gedeiht. Denn du bist jetzt selber eine Elfe mit ganz besonderen Kräften. Nutze sie gut.
Mit diesen Worten hob die Elfenkönigin ihre Hände über Andalee und ein Lichtbogen berührte Andalees Stirn.

Andalee wurde rot vor Verlegenheit und bedankte sich bei der Elfenkönigin. Sie fühlte sich eigentlich gar nicht anders, aber es viel ihr auf, dass die Blumen die Köpfe nach ihr drehten, als sie auf Tarakiir zu ging.

Der kleine Elf sass glückseelig strahlend neben seiner Andaria auf einem Ast und hielt sie fest im Arm. Danke Andali Die Worte flüsterte er unter Tränen. Denn sie wussten, dass ihr gemeinsamer Weg hier zu Ende war.

Ich hoffe, ihr werdet mich in meinem Weinberg besuchen kommen. Rund um sie flatterten nun alle Elfen und riefen im Chor, dass sie Andalee alle ab und zu besuchen würden. Und mit ihren lieblichen Stimmen begannen sie ein Elfenlied zu singen, flogen langsam hoch in die Luft und verschwanden im Sonnenlicht.

Andalee blickte blinzelnd in die Sonne und staunte, dass der Nebel über der Stadt weg war.
mit lieben Grüssen Pia :mosh:
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Pywi
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Re: Tavernengeschichten

Beitrag von Pywi »

Wie erwachend hob nun das Mädchen ihren Kopf und blickte in die illustere Runde der Zuhörenden.

Dies war meine Geschichte und ich bin jetzt auf dem Weg zurück in meinen Weinberg.

Die Schankwirtin klatschte in die Hände. "Diese Geschichte hat dir wahrlich ein gutes Nachtmahl und eine Unterkunft für die Nacht eingebracht."

Andalee lächelte und fragte nun, ob auch die anderen eine Geschichte zu erzählen hätten?
mit lieben Grüssen Pia :mosh:
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