Tumanas Experiment - Keltenmädchens Beitrag

Eignet sich Fimolack für Malereien auf Keramik?
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keltoi
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Tumanas Experiment - Keltenmädchens Beitrag

Beitrag von keltoi »

Hallo Schnugis,

schon spannend, was Tumana immer so für Ideen hat - und toll, dass wir alle ein Bisschen mithelfen dürfen!

Bei mir sind zu Vergleichszwecken der mittlerweile vom Markt genommene, lösungsmittelhaltige Lack und der lösungsmittelfreie Glanzlack an den Start gegangen. Sollte sich zeigen, dass der Lösungsmittelbomber bessere Ergebnisse erzielt, wäre das mal eine willkommene Möglichkeit, Restbestände aufzubrauchen! :)

Getestet habe ich mit Pastellkreiden, Adirondack Alkohol-Ink, altem, krümeligem Lidschatten in Hellgrün, Fimo Metallicpulver und parfümierter Weihnachtstinte von Montblanc in rot (Ich wollte auch noch die grüne mit Tannenduft probieren, aber ich bin nicht mehr dazu gekommen :red: )

Hier also erstmal ein Gruppenfoto mit den Nominierten und Kandidaten

- gleich gehts weiter
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keltoi
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Re: Tumanas Experiment - Keltenmädchens Beitrag

Beitrag von keltoi »

Die a - Kleckse sind jeweils mit dem alten, lösungsmittelhaltigen Lack gemacht, die b - Kleckse mit dem neuen, wasserlöslichen Glanzlack.

1a/b
Von den Pastellkreiden hat es Blau und Lila als Gemisch geschafft, auf den Teller zu hüpfen. Ich hab einfach etwas davon abgeschabt und mit jeweils einem dicken Tropfen Lack vermischt. Der alte Lack ist etwas glänzender geworden. Die Farben sind etwas dunkler geworden als mit dem Wasserlöslichen Lack. Der wasserlösliche Lack ist von der Vermalbarkeit her minimal besser gewesen.

2a/b
Adirondack Alkohol-Ink: Hier habe ich mich für ein Blau-Grün namens "Stream" entschieden. Mit dem Lösungsmittellack verbindet es sich recht gut und lässt sich gut vermalen. In dem wasserlöslichen Lack haben sich fast sofort kleine Gerinnsel gebildet. Die Materialien scheinen sich nur bedingt zu vertragen.

3a/b
Montblanc Weihnachtstinte in Rot, beduftet mit irgendwas... Hier war ich echt geschockt: Diese Tinte vertug sich mit dem Lösungsmittelhaltigen Lack überhaupt nicht. Sie verfärbte sich in ein ekliges Rotbraun und das Ganze war selbst nach 12 Stunden nicht trocken. Bei einem leichten Finger-Wischversuch, den ich bei allen Klecksen nach 12 Stunden durchgeführt habe, ist in dieser Kombination alles noch deutlich verschmiert. Wegen der Farbänderung habe ich dann beschlossen, in den halbtrockenen Auftrag jeweils an einer Stelle nochmal einen puren Lacktropfen aufzutragen. Bei Variante a wurde an dieser Stelle das Rot doch wieder etwas heller, bei b trat wie erwartet ein leichter Verdrängungseffekt ein.- Es ist vielleicht gut zu wissen, dass man hinterher nicht nochmal drüber lackieren sollte...

Wenn ich morgen besseres Licht habe, gibt es hier sicher auch noch Details...

4a/b / 6 a/b
Hier habe ich mit Metallicpulver gemischt. (in Reihe 4 mit Bronze, alte Charge von Anno Dazumal, Reihe 6 mit Blau aus einer neueren Charge und Grün unbekannter Charge) Das Metallicpulver und der Lack haben erstmal versucht, sich gegenseitig abzustoßen, aber mit einem Zahnstocher ließ sich beides dann doch noch verbinden. Bronze ging etwas besser mit dem alten Lack, blau und grün wurden generell irgendwie grisselig und es war kaum möglich, eine vernünftige Konsistenz zu erzeugen. Allerdings hat meiner Meinung nach bei blau und grün der neue Lack die Nase ein Stück weiter vorn.

5a/b
Der olle Lidschatten... Tja, der löste sich mit viel gutem Zureden in dem alten, Lösungsmittelhaltigen Lack auf, aber schön ist anders. Der Wasserlack hat kaum Farbe aufgenommen, die Klümpchen verklumpten eher mehr als dass sie sich gelöst hätten und ein sinnvoller Auftrag oder gar Malen damit war absolut nicht möglich...

Tja, und wenn ich das nächste Mal die Spülmaschine anschmeiße, kommt das Tellerchen mit rein, dann gibt es hier ein abschließendes Fazit!

Viele Grüße
Kelt
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Tumana

Re: Tumanas Experiment - Keltenmädchens Beitrag

Beitrag von Tumana »

:jap: bin supergespannt :bump:
Kyu
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Re: Tumanas Experiment - Keltenmädchens Beitrag

Beitrag von Kyu »

Was du gemacht hast, find ich ebenfalls sehr spannend.  :jap:

Ich bin sehr neugierig, wie sich die Alkoholtinte weiter verhält.
Wir machen hier keine Fehler, uns passieren glückliche, kleine Missgeschicke. - Bob Ross
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Re: Tumanas Experiment - Keltenmädchens Beitrag

Beitrag von keltoi »

So hier die "Haltbarkeitsstudie"

Ich habe das Ganze ca 3 Tage trocknen lassen aber nicht gebrannt oder gebacken.

Als erstes kam der Fingerrubbeltest. Da hat sich dann schon die Montblanc-Tinte in Lösungsmittellack verabschiedet. Vielleicht war aber auch die Lackkonzentration zu gering, denn die Stelle, wo ich nochmal einen Tropfen Lack oben drüber gegeben habe, hat gehalten. Bild 1

Anschließend bin ich der Sache mit kaltem Wasser und meinem selbst gehäkelten Schrubbeldingsi zuleibe gerückt.
Davon ist dann der größte Teil der Bemalung flöten gegangen (Bild 2)

Die nächste Stufe war dann heißes Wasser und Spülmittel (von Frosch, falls das von Interesse ist). Das Wasser war so heiß, dass ich es kaum ertragen konnte. Da hatte ich dann auch kurz den Käsefädeneffekt, überwiegend bei den Wasserlack-Sachen. Ich brauchte an einigen Stellen weder Spülmittel noch einen Schwamm, das heiße Wasser hat das Gemisch angelöst und mitgenommen. Bild 3 habe ich aufgenommen, als ich trotz Konsultation meines Schrubbeldingsis keine weiteren Erfolge beim Beseitigen der Lackspuren mehr hatte. Es war noch Metallicblau/Lösungsmittellack und der Klecks Pastellkreide/Lösungsmittellack übrig. Witzigerweise das was am längsten und das was am kürzesten trocknen durfte - allein an der Trocknungsdauer konnte es also nicht liegen...

Tja und Bild 4 zeigt den Teller, nachdem ich ihn aus dem Geschirrspüler geholt habe. Hier hat sich dann auch der Pastellkreiden-Klecks endgültig verabschiedet. Dafür hält die Metallicblau-Lösungsmittel-Variante jetzt bombenfest, als sie sie durch das heiße Wasser irgendwie abgehärtet worden...

Fazit: Wenn Ihr Euer Geschirr hinterher wieder sauber haben wollt, dann mischt kein Metallicblau mit Lösungsmittelhaltigem Fimo-Altlack ;)

Viele Grüße
Kelt
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