Docht selber herstellen ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt so schon über 300 Dochtsorten je nachdem welches Wachs und welchen Zweck er erfüllen sollte.
Dann gibt es Flachdochte in verschiedenen Stärken für Tafelkerzen bis zum dicken Oschi mit 10 -12 cm. Diese sind für Paraffin und Paraffin/Stearingemische.
Und auch für reines Stearin. Dafür gibt es aber auch noch spezielle Dochte die sind so behandelt das das Stearin den Docht nicht angreifen kann. Steht eine Stearinkerze mit einem normalen Docht mehrere Jahre kann es sein das sie nicht mehr brennt da sich der Docht zersetzt hat. Denn Stearin ist kein Wachs im eigentlichen Sinne sondern eine wachsartige Säure.
Macht man aus Bienenwachs dünne Kerzen, z. B. Tafelkerzen oder Christbaukerzen kann man auch einen Flachdocht verwenden. Macht man dickere Kerzen benötigt man einen Runddocht. Der ist speziell geflochten und transportiert das geschmolzene Wachs besser. Das ist nötig da Bienenwachs nicht so gut den Docht hochsteigt wie andere Wachse.
Die Docht sind auch so hergestellt das sie sich beim brennen leicht biegen damit das Ende des Dochtes verbrennt. Letztendlich brennt nicht der Docht sondern das von der Flamme verdunstete Wachs (Wachs wird bei ca. 150 Grad gasförmig und brennt - schmilzt man Wachs auf dem Herd so im Topf (also nicht im Wasserbad) verdampft es auch und kann beim kleinsten Funken verpuffen - der Raum sieht danach toll aus).
Also allein aus Sicherheitsgründen würde ich für den Innenbereich keine Dochte selber herstellen. Für draußen für Fackeln oder so dicke Fackelkerzen könnte man es mal versuchen. Außerdem kosten Dochte nicht die Welt. Das Material das Du zum Selbermachen brauchst ist evtl. teurer als der fertige Docht. Ich selber habe es nie versucht obwohl ich mich ca. 15 Jahre sehr intensiv mit dem Kerzengießen beschäftigt habe.
Vielleicht helfen ja auch die verschiedenen Beschreibungen zu den Dochten von der
Kerzenkiste, von
Exagon und von
Wikipedia.
Wenn Du Tante Gockel fragst kommen viele Anleitungen zum Docht selber machen.