Gewandung aus dem frühen Mittelalter - das Untergewand

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keltoi
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Re: Gewandung aus dem frühen Mittelalter - das Untergewand

Beitrag von keltoi »

Kriss, das ist so nicht belegt. Höchstens mal ein Tuch oder ähnliches in gelb aber auch das ist regional und zeitlich sehr unterschiedlich gehandhabt worden. Leider hält sich das Gerücht standhaft.

Sibylle, a propos Trippen: Hast Du welche? Brauchst Du welche? Ich hab welche, die sind nur 1x getragen. Leider gibts schon seit weit vor Corona keine nennenswerten Mittelaltermärkte mehr in und um München :(
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Re: Gewandung aus dem frühen Mittelalter - das Untergewand

Beitrag von Sibylle »

Kriss2167 hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 16:10 gelb die Farbe der Huren
Das Ding ist nicht tot zu kriegen :gg: Es gab an einigen verschiedenen Orten für jeweils kurze Zeit Vorschriften, dass Huren ein gelbes Band oder einen gelben Schleier oder so tragen mussten, aber selbst das war nach meiner "Zielzeit" - coga hat da einen hübschen Link diesbezüglich gefunden: Das gelbe Kleid und der Berufsstand
gomi hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 15:11 dem Grau nicht vielleicht mit ein paar Zwiebelschalen beikommen
Eigentlich darfst Du so ziemlich jede Farbe nutzen - nur die Töne, die erst durch moderne Arsenmischungen (Schweinfurter Grün) oder Anilinfarben (Mauve) entstanden sind, erst Recht die noch moderneren Farben (Pink, Magenta, cyan) solltest Du meiden. Mit mittlerem Blau (wenn Du Lust hast, kannst Du natürlich mit orginal Färberwaid arbeiten - gab's schon) kannst Du z.B. einen hübschen Blaugrauton erzielen - sofern das Grau nicht zu dunkel ist.

Ganz generell sind die Bilder aus dem Codex Manesse eine recht brauchbare Qelle für einen generellen Kleidungsstil-Überblick des 12. Und 13. Jahrhunderts geeignet (zumindest für die höheren Chargen). Nur für Details (Geht diese Naht? Welcher Schnitt? Bliaut oder Surcotte? Hatten die Baumwoll-Slips und schöne BHs?) muss man schon etwas mehr suchen.

keltoi hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 16:12Trippen
Ich hab bis jetzt noch nicht mal richtige Schuhe - und barfuß wäre zwar zeitgemäss, aber meiner Rolle nicht angemessen :gacker:
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Re: Gewandung aus dem frühen Mittelalter - das Untergewand

Beitrag von Kriss2167 »

okey.... gelbe Kleidung stimmt so nicht. Danke für das zurechtrücken.
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Re: Gewandung aus dem frühen Mittelalter - das Untergewand

Beitrag von NerdGorgon »

Sibylle hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 14:39Im Haus reichte der Saum einer anständigen Frau bis zum Boden, war sie gar wohlhabend, zeigte sie es, indem der Saum ihres Gewandes nach heutigen Massstäben eindeutig zu lang war und auf dem Boden schleifte (schliff? schluffte?). Mit einem so langen Kleid rumzulaufen, ohne sich ständig höchst unelegant auf's Maul zu packen, bedurfte natürlich der Übung - aber in dem Fall durfte auch Frau herzhaft fluchen, solange sie nur den Namen des Herren nicht missbrauchte.
:gacker: :gakker: ...hmm, bei solchen Texten kriege ich gleich wieder Lust auf's Mittelalter.

Das mit den Trippen wusste ich noch nicht, kann mich auch nicht daran erinnern die auf Märkten/Festen gesehen zu haben. Zugegeben, die auf denen ich bisher war, haben auch viel Plastik- und Polyesterkrams verkauft. Authentisch stell' ich mir anders vor.

Aber die Geduld, alles mit der Hand zu nähen, hätte ich jetzt auch nicht. Von daher meine aufrichtige Hochachtung!

:adore:
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Re: Gewandung aus dem frühen Mittelalter - das Untergewand

Beitrag von gomi »

Sibylle hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 17:36 ... Mit mittlerem Blau (wenn Du Lust hast, kannst Du natürlich mit oiginal Färberwaid arbeiten - gab's schon) kannst Du z.B. einen hübschen Blaugrauton erzielen - sofern das Grau nicht zu dunkel ist...
das Überkleid ist etwa betongrau
wenn ich nicht so viele Zwiebelschalen nehme, wird es vielleicht so was hellbraun
die Wolle ist ja heftig dunkel geworden

ich hatte mir Musselin bestellt, ist heute gekommen, aber war ein Reststück, deutlich zu wenig
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Re: Gewandung aus dem frühen Mittelalter - das Untergewand

Beitrag von Sibylle »

gomi hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 19:09 das Überkleid ist etwa betongrau
wenn ich nicht so viele Zwiebelschalen nehme, wird es vielleicht so was hellbraun
Hmmm - mit dem Färben an sich hab ich jetzt nicht so direkt Erfahrung... aber beim Malen ergibt klares Gelb und Grau meisst sowas wie einen Grünton. Bei Zwiebelschalen (die eindeutig kein klares Gelb erzeugen) besteht natürlich die Gefahr, dass eine Schmuddelfarbe bei rauskommt. Ich glaube, mir wäre das Risiko zu gross - zumal man jederzeit eine hübsche Geschichte erfinden kann, warum man für ein Jahr Grau tragen müsse. Das Wenige, das ich dazu gelesen habe, war mehr ulkig, als peinlich - zumindest nach heutigen Massstäben.
Ich meine mich zu erinnern, dass irgendwo eine Frau öffentlich (gar in der Kirche?) ihrem Mann widersprochen hat und deshalb grau tragen musste - aber das ist nur eine vage Erinnerung, ich weiß nicht mehr, wo ich das her habe und wie das örtlich und zeitlich zu verorten ist. Die meissten mittelalterlichen Schandstrafen, von denen ich gelesen habe, waren gröber.
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Re: Gewandung aus dem frühen Mittelalter - das Untergewand

Beitrag von gomi »

Sibylle hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 08:42 ... zumal man jederzeit eine hübsche Geschichte erfinden kann, warum man für ein Jahr Grau tragen müsse. Das Wenige, das ich dazu gelesen habe, war mehr ulkig, als peinlich - zumindest nach heutigen Massstäben.
Ich meine mich zu erinnern, dass irgendwo eine Frau öffentlich (gar in der Kirche?) ihrem Mann widersprochen hat und deshalb grau tragen musste - ...
Grün, nein danke, dann lieber grau.
Schatz widersprochen habsch ja auch schon, also steht mir grau zu, und so richtig fromm bin ich auch nicht
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